Christof Spörks "Eiertanz"

"In erster Linie trete ich mir selbst auf den Schlips!"

Der Globel Kryner-Star stellt sein neues Soloprogramm jetzt in Wien vor und weiß genau, welche Menschen nicht mehr zu ihm kommen wollen. 

Fabian J. Holzer
"In erster Linie trete ich mir selbst auf den Schlips!"
Christof Spörk tanzt jetzt den Eiertanz
Wolfgang Hummer

Als Teil der Global Kryner war Christof Spörk (51) Amadeus-Gewinner und mit dem Song "Y Así" auch Österreichs erfolgloser Vertreter beim Song Contest 2005 in Kiev, wo die Truppe nicht über das Semifinale hinauskam. Aber vielleicht waren die Global Kryner auch einfach nur ihrer Zeit voraus, denn sie spielten eine Fusion aus Schlager, Volksmusik, Jazz und Pop lange bevor sie durch aktuelle Acts wie Andreas Gabalier oder Melissa Naschenweng salonfähig wurde. Außer dem Jazz-Anteil, natürlich. Als Solo-Kabarettist ist Spörk seit 2011 unterwegs und seine Programm "Eiertanz", das es am Dienstag zum ersten Mal im Wiener Stadtsaal aufführen wird, ist bereits sein siebentes…

Christof Spörks "Kuba" bei "Kabarett im Turm" in ORF III:

"Eiertanz" ist nicht nur der Name des neuen Programms, es war auch Spörks Zugang beim Schreiben: "Ich finde den Begriff schön, weil er als Metapher für unsere Zeit steht, die schwierig geworden ist", meint Spörk im "Heute"-Talk,  "man muss sehr vorsichtig sein, um nichts falsch zu machen. Beim historischen Eiertanz tanzt man ja mit verbundenen Augen zwischen rohen Eiern und ein bisschen fühlt es sich so an, wenn man heute öffentlich etwas kundtut." In Zeiten der allgemeinen politischen Korrektheit ist es für Kabarettisten schwieriger geworden, absolut niemanden zu beleidigen. Aber zu brav will Spörk auch nicht sein: "Also so weit sind wir noch nicht, dass ich mich selbst zensiere. Ich glaube, dass ich grundsätzlich eh vorsichtig bin. Und ich bin nicht jemand, der aus Zerstörungslust irgendwo hinhaut. Ich überlege mir da also auch, wie ich etwas formuliere, denn die feine Klinge ist ja nicht jedermanns Sache."

Wenn man sich selbst gegenüber kritisch ist, dann kann man auch besser austeilen…
Kabarettist Christof Spörk
über seinen Zugang für Selbskritik

Wenn es nach Christopf Spörk geht, dass hatten es jene Kabarettisten, die vor 20 oder 30 Jahren mit ihren Programmen noch keinen solchen  Eiertanz aufführen mussten, noch wesentlich einfacher: "Weil heute die Gesellschaft auch zersplitterter ist. Ich weiß auch ganz genau, dass bestimmte Menschen nicht mehr zu mir kommen. Früher hat man ja noch versucht mitzulachen, auch wenn man selbst bei einer Pointe gemeint war. Aber da ist wohl ein bisschen die Freude an der Konfrontation mit anderen abhanden gekommen. Man sucht sich eher die Bestätigung." Um also niemanden weiter zu verärgern, hat der Kabarettist in "Eiertanz" vor allem ein eindeutiges Opfer: "In erster Linie trete ich mir mal selbst auf den Schlips. Etwa, in dem ich ganz lange über Politikwissenschaft schimpfe, weil ich das auch selbst studiert habe. Ich beginne mal damit, dass ich mein eigenes Studium kritisch beleuchte. Ich finde, wenn man sich selbst gegenüber kritisch ist, dann kann man auch besser austeilen. Das funktioniert besser, als eitel zu sein." Ein bisschen austeilen ist dann aber schon dabei: "Die Therapeuten kommen nicht nur gut weg bei mir…"

Gehr es nach seiner Eigendefinition, dann ist Christof Spörk ein "Philosoph unter den Kabarettisten" und er behandelt in "Eiertanz" praktisch nichts Tagesaktuelles, sondern plaudert über das Glatteis und die Stolpersteine des Lebens, meistens mit sich selbst als Protagonist. Politisches Kabarett überlässt er lieber den anderen, auch wenn er nicht das meistens nicht lustig findet "Ich mochte es noch nie, wenn sich Kabarettisten als Oberlehrer aufspielen und über die Politiker aufziehen. Da denke ich mir, 'macht es einfach selbst und geht in die Politik, wenn ihr so toll seid." Nach der Wien-Premiere von "Eiertanz" am 29. Jänner im Wiener Stadtsaal folgt die Niederösterreich-Premiere am 2. Februar im Theater Forum in Schwechat und dann tritt Spörk am 6. Februar im Wiener CasaNova auf. Auch irgendwo ein Eiertanz…

Die VIP-Bilder des Tages:

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    Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
    Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
    Melissa Naschenweng/Instagram
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