Oberösterreich

"Diskriminierung" – Frauen verdienen um 300 € weniger

Die Gleichbehandlung von Frauen ist selbst heutzutage häufig nicht mehr als ein Lippenbekenntnis. Die AK hat jetzt den traurigen Beleg dafür.

Tobias Prietzel
Die AK ortet Diskriminierung: Weibliche Mitarbeiter sind beim Einkommen nach wie vor stark benachteiligt.
Die AK ortet Diskriminierung: Weibliche Mitarbeiter sind beim Einkommen nach wie vor stark benachteiligt.
Getty Images

An der Geschlechter-Verteilung in den klassischen Berufen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum etwas geändert. Drei Viertel der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen sind etwa nach wie vor Frauen. Auch Dienstleistungsberufe, das Unterrichtswesen, die Gastronomie und der Handel sind weiblich dominiert.

Die Gegenseite: Das Bauwesen, die Energie- und Wasserversorgung, der Verkehr und die Produktion zählen größtenteils männliche Beschäftigte. Es sind jeweils zwischen 74 und 87 Prozent.

Feststeht: Die Einkommen in den Frauenberufen sind deutlich niedriger als bei jenen, in denen vorwiegend Männer arbeiten. Aber auch in den einzelnen Branchen verdienen weibliche Beschäftigte deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen.

Die AK Oberösterreich zitiert kurz vor dem "Weltfrauentag" (8. März) aus dem aktuellen Arbeitsklima Index: Demnach beträgt der Einkommens-Unterschied rund 300 Euro netto. Bei Teilzeit-Beschäftigten sind es 100 Euro.

Hungerlohn in Gastro und Tourismus
Am schlechtesten ist die Bezahlung von Frauen und Männern in Gastronomie und Tourismus.
Hier sagen mehr als 60 Prozent, dass sie kaum oder gar nicht mit ihrem Lohn oder Gehalt über die Runden kommen.
30 Prozent gehen davon aus, dass ihre spätere Pension nicht zum Leben reichen wird.
53 Prozent bezweifeln, dass sie bis zum Regel-Pensionsalter durchhalten.

Nicht Vollzeit zu arbeiten sei also keine vollständige Erklärung für die Einkommensnachteile von Frauen, sagt Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl. "Ein erheblicher Teil ist auf Diskriminierung zurückzuführen."

Die Benachteiligung schlägt sich auch in der Arbeitszufriedenheit nieder: Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie rasselte der Index bei den Frauen um sieben Punkte auf 101 hinunter – ein historischer Tiefstand. Zum Vergleich: Die Männer müßten nur drei Index-Punkte ein und liegen jetzt bei 102 Punkten.

Alleinerzieherin in Privatkonkurs

Gerade alleinerziehende Frauen müssen schauen, dass sie nicht unter die Räder geraten. Eine 54-jährige Welserin, die eine Tochter im Teenager-Alter hat, hat jetzt sogar Privatkonkurs angemeldet.

Nach der Scheidung war sie ihren Mann los, seine Schulden blieben ihr. Die Verbindlichkeiten bei der Bank sind mittlerweile auf 42.000 Euro angewachsen. "Wir leben am Existenzminimum. Ich muss immer schauen, dass ich mich irgendwie durchkämpfe", sagt die Frau.

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