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Inder vor Abschiebung – "Sie bringen mich um"

Tausende in Österreich lebende Inder stehen kurz vor der Abschiebung. "Heute" sprach mit einem jungen Betroffenen, der jetzt um sein Leben bangt.

Am 2. Jänner gab Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) einen Asyl-Deal mit Indien bekannt. Im Zuge dessen habe sich der Staat in Südasien bereit erklärt, illegal nach Österreich eingewanderte Staatsbürger rasch zurückzunehmen.

Dabei sind die 18.000 im Vorjahr zu uns gekommenen Inder fast komplett in andere EU-Länder weitergezogen – oft, um dort schwarz zu arbeiten. Nach einem Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer stoppt Serbien nun die visafreie Einreise, um das "Einfallstor für Inder" dichtzumachen.

Für Imran, der vor neun Jahren kam, trifft damit das Worst-Case-Szenario ein. Im "Heute"-Talk macht der 30-Jährige klar: "Wenn ich zurückgehe, gibt es für mein Leben keine Garantie."

Negativer Asylbescheid

Im Jahr 2014 gründete Imran in Wien eine Firma für Haushaltswaren und finanziert seither sein Leben selbst. Auch Deutschkurse zahlt er aus eigener Tasche.

"Ich hatte kein Startgeld oder Caritas-Hilfe. In der Corona-Zeit habe ich älteren Damen beim Einkaufen geholfen. Ich arbeite freiwillig in zwei Vereinen und bin nicht straffällig geworden. Trotzdem habe ich einen negativen Asylbescheid", klagt der Jungunternehmer.

Feinde in der Heimat

Der Angehörige der muslimischen Minderheit flüchtete, weil er bei "mächtigen Leuten" in Ungnade fiel. "Ich hatte ein erfolgreiches kleines Elektronikgeschäft. Die Partei-Leute besaßen eine große Filiale und wollten mich loswerden", so der Selfmademan aus dem Bundesstaat Punjab.

"Sie bringen mich irgendwie um"

Anfangs bezichtigten sie ihn, dass er "Kuhfleisch esse und nicht dusche". Die Situation wurde bedrohlicher: "Sie zerstörten die Fenster im Laden. Ich floh in eine andere Region, doch sie fanden mich auch dort", erzählt Imran. Schließlich verließ er sein Heimatland mit der Überzeugung, niemals zurückkehren zu können.

"Sie bringen mich irgendwie um. Es könnte ein Unfall passieren oder sie geben jemanden Geld, es zu erledigen", sagt er. Unter folgendem Link kannst du die Petition unterstützen, die sich für Imrans humanitäres Bleiberecht einsetzt.