Klimaschutz

Indiens CO2-Emissionen erreichen erstmaliges Minimum

Die CO2-Emissionen in Indien haben durch die Corona-Maßnahmen das erste Mal seit vierzig Jahren einen Tiefpunkt erreicht. Die Daten illustrieren den Trend des Jahres 2020: Die größte globale Abnahme von Treibhausgasemissionen.

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    In Indien gibt es erstmals seit 40 Jahren keine gestiegenen, sondern stark gesunkene Abgas-Emissionen.
    In Indien gibt es erstmals seit 40 Jahren keine gestiegenen, sondern stark gesunkene Abgas-Emissionen.
    istock

    37 Jahre lang hatten Indiens Schadstoff-Emissionen stets zugenommen. Jetzt veröffentlichen Wissenschaftler vom Forschungszentrum für Energie und saubere Luft (CREA) eine Analyse, in der sie die das erste Mal in vier Jahrzehnten eine Abnahme beschreiben. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

    Zwar zeigte sich im Jahr 2019 durch die Konkurrenz erneuerbarer Energien bereits ein abnehmender Bedarf an fossilen Energien. Doch erst seit dem Lockdown im März sinkt die Kurve der CO2-Emissionen fast auf einen Nullpunkt.

    Abgas-Reduktion von 30 Tonnen

    Die Nutzung der Elektrizität wurde durch die Abschaltung der Wirtschaft in Indien stark reduziert. Im März sanken die Emissionen im Sektor der Elektritzität um 15 Prozent, im April um weitere 30 Prozent. Die Abgase von Kohlekraftwerken verzeichnen ein erstmaliges Minimum. Die Ölproduktion hat im Vergleich zum Vorjahr im März um 18 Prozent abgenommen.  Smog konnte in New Delhi stark reduziert werden. In Summe sind die gesamten Abgasemissionen aus der fossilen Energiewirtschaft um 30 Tonnen gesunken.

    Unklar ist, ob das Land diese Verbesserungen im Bereich der Umwelt nach der Krise halten können wird. Die USA haben die Umweltregulierungen während der Pandemie entschärft. Es besteht die Möglichkeit, dass andere Länder folgen werden. Analysten hoffen jedoch auf die Einmischung von Regierungen, um die Emissionen niedrig halten zu können. Es könnte auf diesem Weg zu strukturellen Veränderungen kommen und einem geringeren Bedarf an Elektrizität, sowie der Initiative, die Luftverschmutzung nach so einer drastischen Verbesserung einzudämmen. Zudem wird eine stärkere Luftverschmutzung mit einer erhöhten Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen wie dem Coronavirus in Zusammenhang gebracht.