Politik

"Indiskutabel" – Anderl rügt Kochers Teilzeit-Vorschlag

Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl bezeichnet den Teilzeit-Vorschlag von Arbeitsminister Martin Kocher als "indiskutabel".

Heute Redaktion
Anderl, Kocher
Anderl, Kocher
Denise Auer, Helmut Graf

In den vergangenen Tagen sorgte Martin Kochers Vorstoß, die Sozialleistungen für Teilzeitbeschäftigte zu kürzen, für Wirbel. Laut seinen Angaben solle dadurch die Vollzeitbeschäftigung gestärkt werden. Wenn Menschen freiwillig weniger arbeiten würden, dann gebe es für den Staat weniger Grund, Sozialleistungen zu bezahlen, zeigte sich der Arbeitsminister überzeugt, "Heute" berichtete.

Prompt hagelte es Kritik. Für Empörung sorgte der Vorstoß nicht nur bei oppositionsnahen Organisationen und in der Kulturszene – Star-Kabarettist Lukas Resetarits wetterte via Twitter wild gegen den Minister –, auch der grüne Koalitionspartner zeigte sich wenig erfreut über die Aussagen Kochers. Die Regierung wolle die Armut halbieren und nicht die Sozialleistung, ließen die Grünen der ÖVP öffentlich ausrichten.

"Betriebe lehnen sich zurück"

Auch Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl bezeichnet den Vorstoß von Arbeitsminister Martin Kocher in der "ORF-Pressestunde" als "indiskutabel". Sie forderte den Fokus auf Betriebe und Arbeitsbedingungen zu legen, etwa auf Kinderbetreuung und nahm dabei die Arbeitgeber in die Pflicht.

"Wir sollen nicht so tun, als wenn die Frauen das alle freiwillig machen", betonte sie. "Die Betriebe lehnen sich zurück", so Anderl. Es könne nicht sein, "dass immer alles auf die Arbeitnehmer abgewälzt wird."

"Mietenstopp" gefordert

Weiters gebe es Regionen in Österreich, wo Frauen mit Kinder- oder Pflegebetreuung keine Chance hätten, arbeiten zu gehen – außer der Mann würde zu Hause bleiben. Einen Boni für Vollzeitbeschäftigung lehnt Anderl ab. Von der Bundesregierung fordert die AK-Präsidentin Maßnahmen, um die Inflation einzudämmen, sowie einen "Mietenstopp".

In der SPÖ-internen Diskussion stellt sich Anderl hinter Pamela Rendi-Wagner. Laut ihren Angaben, sollte die SPÖ mehr auf Themen setzen und nicht über Personen diskutieren.

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