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Insel Elba und ihre Nachbarn entdecken

Heute Redaktion
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Einst ein Ort der Verbannung für Napoleon, ist die Insel Elba heute ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Auch die anderen Inseln des Toskanischen Archipels wie Giglio oder Capraia, in dem das größte Meeresschutzgebiet Europas beheimatet ist, ziehen Urlauber an. "Heute.at" erklärt, wieso die früheren Exil- und Gefängnisinseln einen freiwilligen Besuch wert sind.

Einst ein Ort der Verbannung für Napoleon, ist die Insel Elba heute ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Auch die anderen Inseln des Toskanischen Archipels wie Giglio oder Capraia, in dem das größte Meeresschutzgebiet Europas beheimatet ist, ziehen Urlauber an. "Heute.at" erklärt, wieso die früheren Exil- und Gefängnisinseln einen freiwilligen Besuch wert sind.

Bei aller landschaftlichen Schönheit der Toskana auf dem italienischen Festland sollten Italien-Fans auch die Inseln des Toskanischen Archipels nicht außer Acht lassen. Der Legende nach verlor die Tyrrhenische Venus ihren Perlenschmuck, als sie aus dem Meer empor kam. Als dieser zerbrach, landeten die Splitter im Meer und bildeten die Inseln.

Vor allem drei Inseln sind besonders populär: Auf Elba wurde einst Napoleon ins Exil geschickt, wo er von 1814 bis 1815 blieb, auf der Insel Montecristo ist der Handlung des Romans "Der Graf von Montechristo" von Alexandre Dumas zufolge ein Schatz vergraben und vor Giglio ist das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia gestrandet.

Traumhafte Buchten auf Elba

Elba ist die drittgrößte Insel Italiens und gehört zur Provinz Livorno, sie ist mit der Autofähre von Piombino aus gut und in etwa einer halben Stunde zu erreichen. Sie bietet traumhafte Buchten, aber auch Felseinschnitte und Erhebungen. Somit ist sie sowohl bei Badeurlaubern, als auch bei Wanderern und Mountainbikern beliebt. Zahlreiche schöne Strände warten auf Schwimmer, der längste davon ist der Golfo di Campo, ideal für Familien ist der über feinen Sand verfügende Spiaggia Grande. Höchster Berg der Insel ist der 1.019 Meter hohe Monte Capanne, den man zu Fuß oder mit Hilfe einer Seilbahn erklimmen kann.

Als Ausgangspunkt für die Erkundung Elbas bietet sich der Hauptort Portoferraio an. Dort liegt auch ein Großteil der Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen der 1548 erbaute Wehrtturm Torre della Linguella. In der Altstadt sind in Form von Resten der Stadtmauern noch die Spuren aus der Medici-Zeit zu sehen. Auch der malerische Hafen Darsena und die Kirchen Santo Stefano und Santa Lucia sind sehenswert. Auf Elba sind Hafen und Tourismus für die Wirtschaft maßgeblich - der früher dominierende Eisenabbau wurde 1982 eingestellt.

Auf den Spuren Napoleons

Auf Elba können Sie auch die frühere Winterresidenz von Napoleon, die Villa dei Mulini, besuchen. Wer ein allzu imposantes Gebäude erwartet, wird aber enttäuscht - schließlich war Elba für den französischen Herrscher nur eine Zwischenstation. Auch in der Villa Napolenoica di San Martino wohnte Napoleon gelegentlich.

Natur-Highlight im Toskanischen Archipel ist der "Parco Nazionale dell'Arcipelago Toscano". 60.000 Hektar Meeresfläche und 18.000 Hektar Landfläche gehören zum Naturschutzgebiet, das sich über die meisten Inseln erstreckt und auch einen sanften Tourismus sicherstellen soll. Dadurch wird der Zugang zu einigen Inseln erheblich erschwert.

Wrack-Tourismus in Giglio

Weitere bekannte Inseln sind Giglio und Pianosa. Giglio erlangte mit dem Fiasko um die vor der Küste gestrandete Costa Concordia traurige Berühmheit. Das Wrack des Kreuzfahrtschiffes, das nun bereits aufgerichtet wurde, soll im März 2014 weggeschleppt werden. Es liegt nur 500 Meter vor dem Hafenort Porto, viele Touristen ließen sich in Folge zum Sightseeing der etwas anderen Art hinreißen. Neben Porto mit einer wunderschönen Hafenprominande ist auch ein Besuch der mittelalterlichen Stadt Castello mit zehn Wehrtürmen und einer Burg empfehlenswert.

Auf der Insel Capraia war bis in die Achtzigerjahre eine landwirtschaftliche Strafkolonie beheimatet. Das schroffe Eiland kann ganzjährig besucht werden - mit einer Autofähre nach 2,5 Stunden Fahrt oder mit einer schnelleren Fähre im Sommer (1,5 Stunden).

Der Besuch anderer Inseln des Archipels ist weitaus schwieriger. Die Tore Pianosas stehen Zivilisten erst seit 1998 offen, davor durften sich dort nur die Wärter und Insassen des früheren Hochsicherheitsgefängnis aufhalten. Daran erinnert heute noch die Muro dalla Chiesa, eine Sicherheitsmauer. Individualurlauber dürfen nicht auf die Insel, sie darf nur in Form von Touren von Elba aus besucht werden. Zu sehen gibt es ein napoleonisches Fort, Überreste römischer Bauten und alte Katakomben.

Abseits der Massen: Montecristo und Gorgona

Nach Montecristo, das fast ausschließlich von einigen Montecristo-Ziegen bewohnt wird, dürfen lediglich 1.000 Besucher pro Jahr reisen, eine Wartezeit von bis zu drei Jahren macht eine Reise zur Insel, dadurch aber auch den Massentourismus so gut wie unmöglich. Die Insel Gorgona ist vor allem für die seit dem 19. Jahrhundert bestehende Strafanstalt bekannt, nur Gruppen können das Eiland im Sommer nach Voranmeldung besuchen.

Alexander Jaros