Schindler hatte im Londoner Alexandra Palace den Engländer Stephen Burton klar mit 3:1 geschlagen – ein idealer Auftakt in das wichtigste Darts-Turnier des Jahres. Fans des besten deutschen Dart-Spielers warteten danach auf ein Jubel-Interview des 29-Jährigen. Doch das gab es im Free-TV nicht.
Der Grund: Schindler boykottiert den übertragenden TV-Sender "Sport1", über den auch österreichische Darts-Fans das Spektakel aus dem Ally Pally mitverfolgen können. "Wir haben uns gemeinsam entschieden, Sport1 aktuell und für den weiteren WM-Verlauf keine Interviews zu geben", so Schindlers Manager Ioannis Selachoglou gegenüber der "dpa". "Dies ist auch eine Folge der Berichterstattung des Senders über den deutschen Darts-Sport und daraus, wie diese von der Medienabteilung verkauft wurde", meinte der Manager weiter.
Selachoglou präzisierte dann gegenüber der "Sport Bild", es gehe vor allem auch um ein Schindler-Interview aus dem Sommer – eigentlich ein "Top-Interview", allerdings sei es "bei der Veröffentlichung in einen Kontext gestellt" worden, "der nicht akzeptabel war." Er betonte aber, dass man den TV-Sender nicht "bestrafen" wolle. "Sport1" selbst erklärte, man bedauere die Entscheidung Schindlers und seines Managers, man werde aber "ausgewogen, fair und auch mal kritisch" berichten.
Beim ebenso übertragenden Streaming-Portal "DAZN", dem britischen "Sky"-Ableger oder in Pressekonferenzen ist Schindler aber freilich Rede und Antwort gestanden. Deutschlands Top-Dartsspieler, aktuell die Nummer 13 der Weltrangliste, bestreitet am Sonntagabend sein Zweitrundenmatch. Der Gegner ist noch offen.