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Iraner demonstrieren bei Atom-Gesprächen in Wien

In Wien finden am Freitag Gespräche zum Iran-Atomabkommen statt. Exiliraner demonstrierten vor dem Grand Hotel.

Marlene Postl
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Vor dem Grand Hotel Wien wurde am Freitag demonstriert
Vor dem Grand Hotel Wien wurde am Freitag demonstriert
heute.at

Während im Wiener Grand Hotel Gespräche über das Iran-Atomabkommen 2015 stattfanden, wurde draußen demonstriert. Das Atomabkommen dient dazu, den Iran vom Bau einer Atombombe abzuhalten, im Gegenzug sollen Handelsbeschränkungen durch den Westen abgebaut werden. Anhänger des Nationalen Widerstandrates des Iran (NWRI) und in Wien lebende Iraner forderten in einer Kundgebung am Kärntner Ring eine Verurteilung des Iraner Regimes für sein Bestreben nach Atomwaffen. 

"EU muss Druck ausüben"

Anlass zur Demonstration seien Verstöße des klerikalen Regimes gegen das Atomabkommen und das schiere Ausmaß des Nuklearprogrammes inklusive ballistischer Raketen. Der NWRI sieht bei der Europäischen Union die Aufgabe, auf das iranische Regime Druck auszuüben, damit dieses seine "nukleare Erpressung" aufgibt: "Die Aufgabe der Europäischen Union, Frankreichs, Deutschlands und des Vereinigten Königreichs sollte nicht darin bestehen, einen Weg zu dem erneuten Inkrafttreten des Abkommens zu entwerfen, der dem iranischen Regime genehm wäre. Die Haltung des iranischen Regimes war während des gesamten Prozesses intransigent; wenn man sie als Ausgangsbedingung akzeptieren würde, so würde es für Teheran eine Entlohnung seiner nuklearen Erpressung bedeuten." Auch zahlreiche Menschenrechtsverletzungen durch das Regime wurden bei der Demonstration thematisiert. 

Ex-US-Präsident Donald Trump stieg im Jahr 2018 aus dem Abkommen aus, unter seinem Nachfolger Joe Biden soll es jetzt ein US-Comeback geben. Mit dem im Iran anstehenden Präsidentschaftswahlen drängt allerdings die Zeit, und man scheint sich nicht einig zu werden. In Wien sollen Arbeitsgruppen sich jetzt über die Auflösung von Sanktionen der USA sowie eine strengere Einhaltung der Vorgaben durch den Iran beraten.