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Irland diskutiert Alkohol am Steuer

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

In der irischen Grafschaft Kerry könnte künftig Betrunkenen das Autofahren erlaubt werden. Begründung: Mit dem neuen Gesetz soll es weniger Tote geben.

In der irischen Grafschaft Kerry könnte künftig Betrunkenen das Autofahren erlaubt werden. Paradoxe Begründung: Mit dem neuen Gesetz soll es weniger Tote geben.



Der Antrag eines irischen Bezirksabgeordneten lässt in Irland die Wogen hochgehen: Nach „zwei oder drei Drinks“ soll ein Fahrer aus dem Pub mit dem Auto nach Hause fahren dürfen. Große Teile der Grafschaft sind nur dünn besiedelt, Bus und Bahn fehlen. Wer andere treffen will, muss weite Strecken in Kauf nehmen. Viele Einwohner der Region seien deshalb vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, das sich vor allem in den Pubs abspiele.
Danny Healy-Rae, der selbst ein Pub in Kilgarvan betreibt, erklärt, sein Vorstoß solle die Menschen vor Vereinsamung und Depression, ja, sogar Selbstmord schützen. Und: Die Einwohner würden auf sehr ruhigen Straßen fahren und niemanden gefährden.



Dieses Argument fegte der Chef von Irlands Verkehrssicherheitsamt RSA vom Tisch. Noel Brett stellte klar: Die meisten Verkehrstoten gebe es in ländlichen Regionen. Und Gillian Wharton-Slattery (Labour-Partei) attackiert Healy-Raes scheinbar doppeltes Interesse an einer Neuregelung: Depression führe zu Selbstmord. Dagegen sei mehr zu tun als in dessen Pub zu gehen.