Reisen

Touristen pilgern jetzt zum heißesten Ort der Welt

Manchen ist es zu Hause noch nicht heiß genug. Deshalb strömen viele Touristen dieser Tage ins Death Valley, um rekordverdächtige 55 Grad zu erleben.

Sabine Primes
Viele Schilder warnen die Besucher vor der extremen Hitze.
Viele Schilder warnen die Besucher vor der extremen Hitze.
Getty Images/iStockphoto

Der Südwesten der USA wird derzeit von einer unerbittlichen Hitzewelle heimgesucht und die extremen Temperaturen werden in den kommenden Tagen noch weiter ansteigen. Im Death-Valley-Nationalpark ("Tal des Todes"), der zu den heißesten und trockensten Regionen der Erde zählt, werden laut Parkverwaltung im Juli normalerweise Höchsttemperaturen von durchschnittlich 41 Grad gemessen. Jetzt könnten die Temperaturen sogar auf 54,4 Grad Celsius klettern. Das hält Touristen aber nicht von ihrem Besuch ab – ganz im Gegenteil. Einige Touristen pilgern ins Death Valley, um die rekordverdächtige Hitze hautnah zu erleben. Zuletzt wurde hier im Juli 1913 der Rekordwert von 56,6 Grad Celsius gemessen. 

Das Death Valley liegt in der Mojave-Wüste an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada (USA) und ist ein schmales Wüstenbecken, das an seinem tiefsten Punkt 86 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und zugleich die tiefste begehbare Stelle ganz Nordamerikas ist. Die knochentrockene Luft und die spärliche Pflanzendecke ermöglichen es dem Sonnenlicht, die Wüstenoberfläche aufzuheizen. Die Felsen und der Boden strahlen diese Wärme wiederum ab, die dann in den Tiefen des Tals eingeschlossen wird.

Hitzewelle hat Süden der USA im Griff

Im Süden der USA wurden am vergangenen Wochenende Höchsttemperaturen von 41 bis 43 Grad erreicht. Für Dutzende Millionen Menschen in Bundesstaaten von Florida im Südosten über Louisiana und Texas bis nach Arizona, Nevada und Kalifornien im Südwesten gelten Hitzewarnungen. Diese Regionen leiden schon seit Tagen oder sogar Wochen unter großer Hitze. Über dem Süden der USA hat sich eine Hitzekuppel gebildet, ein Hochdruckgebiet, das die Hitze wie ein Deckel in einer Region gefangen hält.

1/11
Gehe zur Galerie
    Diese 10 Orte werden im Sommer von Touristen überrannt.
    Diese 10 Orte werden im Sommer von Touristen überrannt.
    istock

    Betreten auf eigene Gefahr

    Immer mehr Touristen kommen in die berüchtigte Wüstenlandschaft an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada, um die Hitze am eigenen Leib zu erleben. Rund 1,1 Millionen Menschen besuchen den Park jährlich, die meisten von ihnen zwischen Juni und August. Das Tal setzt auf Eigenverantwortung. Obwohl Ranger Patrouillen durchführen, gibt es keine Garantie, dass verirrte Touristen rechtzeitig erreicht werden. Kurz gesagt: Betreten auf eigene Gefahr. Deshalb wird empfohlen, den Park nicht nach 10 Uhr morgens zu besuchen. Denn auch nachts sinkt die Temperatur nicht unter 30 Grad Celsius. Aber freilich halten sich nicht alle Touristen daran. Während des Rekordsommers 2021 starben im Park mehrere Menschen, unter anderem an einem Hitzschlag.