Mit Hand- und Fußfesseln, eskortiert von vier Beamten, wurde ein Algerier (36) gestern in Krems vor Gericht geführt. Von Anfang an hatte die Richterin einen schweren Stand, ständig störte der Angeklagte, summte und sang, gab sich als Abgesandter Gottes aus.
Der Nordafrikaner hatte vor vier Jahren in seiner Zelle der Justizanstalt Wien-Josefstadt Feuer gelegt und drei Mithäftling mit einem Messer bedroht. Die Bilanz: 14 Verletzte („Heute“ berichtete). Nach dem Vorfall und der Verurteilung wurde der IS-Fan nach Stein (NÖ) verlegt, versuchte dort Häftlinge für den IS zu rekrutieren. Im Februrar brachte er im Spazierhof einen selbstgebastelten „Islamic State“-Banner an, wurde daraufhin in die Karlau (Stmk.) verlegt.
Auf Fragen der Richterin antwortete er gestern nur völlig wirr: „Komm Mädchen, das ist Gottes Sache. Bring mir Respekt entgegen.“ Seine Coronatheorie: „Das ist die Strafe Gottes für die Ungläubigen.“ Schließlich flog der Angeklagte, laut brüllend, aus dem Saal, durfte erst später wieder rein.
Der Gutachter stufte den Angeklagten als brandgefährlich und nicht zurechnungsfähig ein. Bei der Urteilsverkündung summte der Angeklagte nur noch laut vor sich hin, die Richterin ignorierte dies und verkündete das Urteil: Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher (nicht rechtskräftig).