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"Darum prügelten Islam-Sittenwächter meinen Sohn"
Das Prügelvideo der Sittenwächter sorgt weiter für Entsetzen. Nun spricht der Vater des Opfers in "Heute" über die Hintergründe der brutalen Attacken.
Vor einigen Tagen tauchte ein Video auf, auf dem ein junger Wiener mit Faustschlägen, Ohrfeigen und Tritten gequält wurde - "Heute" berichtete. Nun spricht der Vater des Burschen über den Vorfall und enthüllt weitere Details.
"Mein Sohn ging mit einem Mädchen aus Tschetschenien in die Klasse. Sie schrieb ihn eines Tages wegen einer Hausübung an. Sie wollte sich bei ihm nur wegen schulischen Sachen erkundigen, also antwortete er ihr auch", so der Wiener im Gespräch mit "Heute".
Offenbar bekamen die selbsternannten Sittenwächter Wind davon und lauerten ihrem "Opfer" auf. Der Grund: Das Blut des Burschen mit serbischen Wurzeln sei "unrein" und deshalb dürfe er auch keinerlei Kontakt mit einer Tschetschenin haben. Anschließend filmten die Schläger auch noch, wie sie den 16-Jährigen quälten.
Neues Video: So brutal gingen die Sittenwächter vor
Die Kriminalpolizei ermittelt seit Februar 2020 gegen die tschetschenische Tätergruppe, die sich selbst als Sittenwächter in der Community sieht. Laut derzeitigen Ermittlungsstand sind sie hierarchisch strukturiert und organisieren sich in geheimen Chatgruppen.
Die Verdächtigen beobachten ständig das Verhalten tschetschenischstämmiger Frauen. Egal ob im Internet oder im echten Leben - wer sich nicht an die strengen isalmisch-konservativen Regeln ("Adat") hält, wird bestraft.
Die Maßnahmen der Sittenwächter reichen von Belehrungen, prangermäßiges Aushängen von Fotos vor Moscheen, Verfolgung, bis hin zu körperlichen Misshandlungen. Mittlerweile werden im polizeilichen Ermittlungsakt elf namentlich bekannte Personen, davon eine Frau, als Beschuldigte geführt (sie stammen alle staatsbürgerlich aus der Russischen Förderation). Vier Personen befinden sich derzeit in U-Haft. Die Anzeigen gegen sie lauten auf Gründung einer kriminellen Vereinigung sowie eines verbrecherischen Komplotts und Nötigung.
Die Polizei bittet weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den Tätern. Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.