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Isolierte Familie: Österreicher vorerst frei

Sechs Kinder wurden in den Niederlanden über Jahre völlig isoliert auf einem Bauernhof gehalten. Ein verdächtiger Österreicher ist nun vorerst frei.

Leo Stempfl
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Wie "Heute.at" erfuhr, dürfte Josef B. schon in den frühen 2000er-Jahren als Nachbar der Familie in den südlichen Niederlanden gewohnt haben.
Wie "Heute.at" erfuhr, dürfte Josef B. schon in den frühen 2000er-Jahren als Nachbar der Familie in den südlichen Niederlanden gewohnt haben.
(Bild: EPA)

Im Oktober 2019 spaziert ein junger Mann in das Dorflokal einer kleinen Ortschaft im Nordosten der Niederlande und bittet um Hilfe. Wie sich herausgestellt hat, wurde dieser mit seinen fünf Geschwistern über unzählige Jahre auf einem Bauernhof vollständig isoliert.

Verdächtigt sind der niederländische Vater, Gerrit Jan van D. und der Österreicher Josef B. Laut Anklage hielten sie die mittlerweile volljährigen Kinder unter "psychischer Gefangenschaft". Diese sollte erst nach neun Jahren ein Ende finden.

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    Ortseinfahrt der 2.800-Seelen-Gemeinde Ruinerwold.
    Ortseinfahrt der 2.800-Seelen-Gemeinde Ruinerwold.
    (Bild: imago stock & people)

    Natursekte

    Nachdem die Mutter der gemeinsamen Kinder überraschend starb und Gerrit Jan van D. einen Schlaganfall erlitt, zog er sich mit seinen Kindern und Josef B. auf den abgelegenen Hof in der Ortschaft Ruinerwold zurück. Dort habe er schließlich eine Natursekte gegründet und soll auch zwei seiner Kinder vergewaltigt haben.

    Josef B. soll dabei den Hof gemietet haben, die Felder bewirtschaftet und allgemein als Hausmann fungiert haben. Als im September seine Untersuchungshaft verlängert werden sollte, trat er in den Hungerstreik. Er bestreitet alle Vorwürfe, auch der Verteidiger von Gerrit Jan beantragte die Einstellung des Verfahrens.