Krieg im Nahen Osten

Israels Armee will in Gaza jetzt noch weiter vorstoßen

Das Militär will seine Kämpfe gegen die islamistische Hamas einem Medienbericht zufolge in den südlichsten Teil des Landes ausweiten.

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Israels Armee will in Gaza jetzt noch weiter vorstoßen
Dieses Bild aus Rafah im südlichen Gazastreifen zeigt Rauch, der über Gebäuden in Khan Yunis während des israelischen Bombardements am 1. Februar 2024 aufsteigt, während die Kämpfe zwischen Israel und der palästinensischen Hamas-Gruppe in Gaza weitergehen.
SAID KHATIB / AFP / picturedesk.com

Israels Armee werde auch die Hamas-Brigade in Rafah erreichen und auflösen, so wie derzeit mit den Bataillonen im Gebiet der südlichen Stadt Chan Junis verfahren werde, zitierte die Zeitung "Times of Israel" am Donnerstagabend den israelischen Verteidigungsminister Yoav Galant.

In der Umgebung sollen sich inzwischen mehr als 1,3 Millionen Menschen aufhalten – mehr als die Hälfte der rund 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens. Sie suchen dort Schutz vor den Kämpfen. Fast vier Monate nach dem Terrorüberfall der Hamas auf den Süden Israels mit 1200 Toten am 7. Oktober sind israelische Bodentruppen tief in Gaza eingerückt.

Das südliche Ende des abgeriegelten Küstengebiets, das mit der geteilten Stadt Rafah und dem gleichnamigen Grenzübergang an Ägypten grenzt, ist aber bislang außer Reichweite der Israelis.

Israel will Hamas vollkommen platt machen

Die Brigade in Chan Junis sei am Zusammenbrechen, habe Galant am Mittwoch bei einem Truppenbesuch in der Stadt gesagt, berichtete die Zeitung. Sie gilt als Hochburg der Hamas. Man werde den Einsatz dort abschließen und auch Rafah erreichen, um dort jeden Terroristen zu "eliminieren, der versucht, uns zu schaden", wurde der Verteidigungsminister zitiert.

Das "Wall Street Journal" hatte vor drei Wochen unter Berufung auf namentlich nicht genannte israelische und ägyptische Quellen berichtet, dass israelische Offizielle Ägypten über eine geplante Militäroperation entlang der Gaza-Seite der Grenze informiert hätten.

Tunnel würden für Waffenlieferungen genutzt

Den Grenzübergang Rafah kontrollieren ägyptische und palästinensische Beamte, wobei Letztere unter der Kontrolle der Hamas stehen. Der israelischen Führung ist dies ein Dorn im Auge. Sie vermutet, dass Tunnel, die unter der Grenze zwischen den beiden Ländern verlaufen, nach wie vor dem Schmuggel von Gütern und Waffen für die Hamas dienen.

Das UNO-Nothilfebüro OCHA hatte während eines kürzlichen Besuchs von Bundesaussenministerin Annalena Baerbock in Ägypten eindringlich vor einer Ausweitung der Kämpfe dorthin gewarnt. Die Menschen könnten nirgendwo anders hin und müssten geschützt werden.

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