Welt

Pizza, Kondome – die letzten Tage, bevor Mafioso gefass 

Drei Jahrzehnte lang suchten Ermittler erfolglos nach dem Mafia-Boss Denaro. Nach der Festnahme gibt es nun Details über sein Leben im Versteck.

    Italiens meistgesuchter Mafia-Boss Messina Denaro bei seiner Verhaftung.
    Italiens meistgesuchter Mafia-Boss Messina Denaro bei seiner Verhaftung.
    via REUTERS

    Nach 30 Jahren erfolgloser Fahndung wurde der italienische Mafia-Boss Matteo Messina Denaro festgenommen – "Heute" berichtete. Mindestens 50 Morde werden dem Mafioso zur Last gelegt, der am Montag von Spezialkräften der italienischen Carabinieri in der Privatklinik "La Maddalena" in Palermo verhaftet wurde. Nun kamen weitere pikante Details aus seinem Leben und den Ermittlungen der Behörden ans Tageslicht. 

    Die Polizei entdeckte sein Versteck in der Ortschaft Campobello di Mazara unweit der Stadt Trapani, einer Hochburg der sizilianischen Cosa Nostra. In der Villa wurden laut Angaben der Ermittler zwar keine Waffen gefunden, dafür aber Hinweise auf ein hedonistisches Leben im Schatten: In dem pompösen Haus des für seine Vorliebe für wertvolle Gegenstände und ein luxuriöses Leben bekannten Mafia-Bosses wurden demnach Markenkleidung und Parfüms gefunden.

    Leben und Leiden

    Doch nicht alles war rosig am versteckten Leben des Mafia-Bosses: Er leidet unter Dickdarm-Krebs, weswegen er in einer  Privatklinik in Palermo in Behandlung war. Nun wird auch gegen den behandelnden Arzt ermittelt, der in derselben Gemeinde wie der berüchtigte Mafioso lebt.

    Im Anschluss an die Festnahme wurde Denaro in ein Hochsicherheitsgefängnis aufs italienische Festland geflogen. Laut italienischen Medien befindet er sich nun in einem Gefängnis in L'Aquila, der Hauptstadt der Region Abruzzen.

    Als Arzt ausgegeben

    Ein Ermittler in der Causa Denaro gewährte der spanischen Tageszeitung El País Einblicke in seine verdeckten Ermittlungen. Um den mittlerweile 60-Jährigen aufzuspüren, hätten die Carabinieri auf kreative Methoden gesetzt: Der Interviewte gab an, sich möglichst unauffällig als Arzt ausgegeben zu haben und in Bars, Pizzerien und auf den Markt in der Gegend gegangen zu sein – alles mit dem Ziel, Hinweise auf das Versteck des Mafia-Bosses zu finden. Dort fanden Ermittler jede Menge Kondome und Viagra-Tabletten sowie teure Schals.

    Justizminister Carlo Nordio zeigte sich in einem Interview mit dem Radiosender Radio 24 am Dienstag hocherfreut über die Festnahme, warnt aber dennoch davor, die Mafia als erledigt zu sehen: "Der letzte der großen Cosa-Nostra-Bosse ist endlich verhaftet worden. Mit dieser Festnahme geht die blutigste Phase im Kampf gegen die Mafia zu Ende. Die Strategie der Mafia hat sich geändert, und jetzt müssen wir wachsam sein, denn die Cosa Nostra versteht es, sich an die neuen Elemente der Gesellschaft anzupassen".

      <strong>29.03.2024: BMW weg – neue Hiobsbotschaft für verzweifelten Raser.</strong> Ein Schweizer war in OÖ mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, <a data-li-document-ref="120028108" href="https://www.heute.at/s/bmw-weg-neue-hiobsbotschaft-fuer-verzweifelten-raser-120028108">gibt es eine neue schlechte Nachricht für ihn &gt;&gt;&gt;</a>
      29.03.2024: BMW weg – neue Hiobsbotschaft für verzweifelten Raser. Ein Schweizer war in OÖ mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, gibt es eine neue schlechte Nachricht für ihn >>>
      Mike Wolf
      ;