Mit Hits wie "Sole, Sun, Soleil", "Insieme Fairplay" und dem Beatles-Cover "Oh, Darling!" stürmte die ehemalige Schweißerin Etta Scollo Ende der 80er Jahre und Anfang der 90er die heimischen Charts. Die gebürtige Sizilianerin lebte damals schon einige Jahre lang in Wien in einer Künstler-WG, unter anderem mit Jazzer Christian Radovan. "Ich war damals auch Straßenmusikerin", erzählt sie "Heute". Privat und beruflich war das eine besonders prägende Zeit für sie, blickt sie zurück.
Am 8. November kommt die Sängerin, die heute zwischen Berlin und Italien pendelt, nun wieder in ihre alte Heimat. Dort wird sie im Theater Akzent gemeinsam mit Schauspielerin Eva Mattes ("Lena Lorenz") eine Bühnen-Version der Kult-Bücher von Autorin Elena Ferrante, "Meine geniale Freundin", auf die Bühne bringen. "Ich erkenne die Stadt nicht mehr, es hat sich so viel verändert".
Scollo, die fließend Deutsch spricht hat, widmet sich zuletzt weniger dem Pop-Bereich. "Ich vertone Gedichte und Texte, die mich wahnsinnig berühren. Ich habe schon immer gerne Musik geschrieben." Ihr jüngerer Partner komponiert und macht elektronische Musik. "Ich bin glücklich, es ist noch ganz frisch".
In dem Stück, das erstmals in Wien gespielt wird, singen Scollo und Mattes zweistimmig, traditionelle neapolitanische Lieder werden vertont, "Canzoni" der 50 bis 70er Jahre dürfen auch nicht fehlen. "Es ist wirklich sehr lebendig. Wir haben gedacht, vielleicht brauchen wir eine Band, aber wir genügen uns. Ich stehe mit einer Gitarre auf der Bühne und sie liest mit ihrer schönen, sanften Stimme", freut sich die alterslose 67-Jährige.