Geht es nach der Industriellenvereinigung, dann soll eine neue Regierung möglichst rasch an den Start gehen. Es gelte keine Zeit zu verlieren, um den Standort Österreich wieder auf Vordermann zu bringen, so die Forderung. Fürs neue Jahr rechnet der Präsident der Industriellen Vereinigung Georg Knill im APA-Interview mit weiteren Problemen für die heimische Wirtschaft und weiteren Kündigungen.
"Wir nehmen am Weltwachstum nicht mehr teil. Wir haben uns aus dem Markt herausgepreist", lautet das Fazit des IV-Präsidenten zum Wirtschaftsstand Österreich.
Mit seinem Wachstums-Alarm geht es dem 52-Jährige vor allem um die steigenden Kosten für Arbeit, Energie und Bürokratie hierzulande. Dadurch sei die Wettbewerbsfähigkeit sei nicht mehr gegeben.
Einen Seitenhieb hat der Geschäftsführer der Energie- und Technologiegruppe Knill für die heimischen Politikerinnen und Politiker übrig: "Viele der handelnden Personen haben Marktwirtschaft noch nicht persönlich erlebt, sondern waren immer in geschützten Märkten oder protektionierten Bereichen tätig."
„Viele der handelnden Personen haben Marktwirtschaft noch nicht persönlich erlebt.“Georg KnillPräsident der Industriellenvereinigung
Fürs neue Jahr hat Knill wenig Hoffnung in die heimische Wirtschaft: "Die Deindustrialisierung findet statt." Investitionen würden zurückgefahren, Aufträge fehlten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten nicht mehr gehalten werden. "Das alles passiert jetzt. Die Arbeitslosigkeit im produzierenden Sektor wird 2025 wohl weiter steigen." Schon zuletzt gab es in dem Bereich überdurchschnittlich hohe Steigerungen bei der Zahl der Arbeitslosen.
"Ohne strukturelle Veränderungen, industrielle Reformen werden wir nicht aus der Stagnation rauskommen", so Knill weiter. "Wir brauchen einen Befreiungsschlag aus Verboten und Reglementierungen, europäisch und speziell national. Wir brauchen wieder unternehmerische und wirtschaftliche Freiheit gepaart mit stabilen Rahmenbedingungen." Aber: "Die Verlässlichkeit der Politik ist nicht gegeben. Das ist fatal."