Ein tödlicher Taifun hat in Vietnam ein echtes Stück Geschichte ans Licht gebracht. "Kalmaegi" hat nicht nur Tod und Zerstörung gebracht, sondern an einem Strand bei Hoi An auch ein uraltes Schiffswrack freigelegt.
Die Überreste des mehr als 17 Meter langen Holzschiffs sind erstaunlich gut erhalten. Schon 2023 wurde das Wrack dort entdeckt, verschwand aber schnell wieder unter dem Sand und Wasser. Nach dem Unwetter in der vergangenen Woche ist das Schiff jetzt wieder zu sehen.
Am Montag haben Archäologen angekündigt, dass sie das Wrack bergen wollen. Der Direktor vom Zentrum für die Erhaltung des UNESCO-Weltkulturerbes in Hoi An, Pham Phu Ngoc, bemüht sich laut eigenen Angaben um eine Sondergenehmigung, damit sofort mit der Ausgrabung begonnen werden kann.
Wie alt das Schiff genau ist, wissen die Experten noch nicht. Erste Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass es zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert gebaut wurde.
Damals war Hoi An eine wichtige Handelsstadt. Im Hafen wurden Seide, Keramik und Gewürze umgeschlagen. Die Altstadt von Hoi An zählt heute zum Weltkulturerbe.
Schon im Vorjahr haben Fachleute aus Hoi An und Ho-Chi-Minh-Stadt das Wrack unter die Lupe genommen. Sie haben festgestellt, dass das Schiff aus "langlebigem und hartem Holz" gebaut und mit wasserdichtem Material verstärkt wurde, damit die Fugen dicht bleiben. Es war also für lange Seereisen gedacht und diente als Handels- oder Marineschiff.
Die Experten haben schon damals empfohlen, das Wrack rasch zu sichern. Die starke Küstenerosion und die vielen Unwetter in der Gegend setzen dem alten Schiff nämlich ordentlich zu.
Am Montag haben viele Schaulustige den Strand besucht, wo das hölzerne Wrack jetzt wieder aus dem Sand ragt.