Sensationsfund in Ägypten

Suche nach Kleopatra-Grab: Versunkener Hafen entdeckt

Seit 20 Jahren sucht die Archäologin Martínez nach Kleopatras Grab. Nun stieß ihr Team auf einen versunkenen Hafen. Er könnte eine heiße Spur sein.
27.09.2025, 17:50
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Das Team um die Archäologin Kathleen Martínez ist bei der Suche nach dem Grab von Kleopatra mehrere Kilometer vor der Küste von Taposiris Magna auf einen versunkenen Hafen gestoßen. Dieser liegt in den Tiefen des Mittelmeers, heißt es in einem Bericht von "National Geographic".

"Das ist einer dieser Momente, in denen man sich so lebendig fühlt", sagte Martínez. Sie zog den Unterwasserarchäologen Bob Ballard hinzu, der bereits die Titanic entdeckt hatte. Bei ihrer Tiefsee-Operation stießen sie auf große, eindeutig menschengemachte Strukturen unter Wasser.

Detaillierte Karte

Ballards Team entdeckte zunächst Steinmulden, in denen Fischer einst Netze und Gewichte lagerten – ein Hinweis darauf, dass es dort früher eine Küstenlinie gab. Mit Sonar kartierten sie den Meeresboden, wo Taucher schließlich zahlreiche Relikte fanden.

"Wir begannen, Strukturen zu sehen", sagt Ballard – eine Reihe kolossaler Bauwerke, von Sediment bedeckt, in Reihen angeordnet und über sechs Meter hoch: Zementblöcke, Säulen, glatte Steine sowie mehrere Anker und Amphoren, die von Griechen und Römern zum Transport von Waren genutzt wurden. All dies deute darauf hin, dass es sich um einen Hafen handelte, der mit Taposiris Magna verbunden war und zu Kleopatras Zeit genutzt wurde.

Ballard hat inzwischen eine detaillierte technische Karte von rund zehn Kilometern Schlüsselfläche erstellt – mit Abbildungen des Hafens, der versunkenen Küstenlinie und weiterer Unterwasserstrukturen. Entlang dieser Karte will Martínez im September mit neuen Ausgrabungen beginnen, mit Bohrungen und Tauchgängen.

Weitere Entdeckungen

Bereits 2022 hatte Martínez mit ihrem Team aus ägyptischen und dominikanischen Ausgräbern die Entdeckung zahlreicher Artefakte und Strukturen in den Ruinen von Taposiris Magna verkündet, die in Kleopatras Regierungszeit datieren – darunter auch ein 1,3 Kilometer langer Tunnel, der direkt zum Meer führt. Der etwa zwölf Meter unter der Erde liegende Tunnel war teilweise überflutet. Im Inneren fanden sie Keramik- und Tongefäße aus der ptolemäischen Zeit.

Zusammengenommen mit dem jüngsten Fund vor der Küste deutet dies laut Martínez darauf hin, "dass der Hafen zur Zeit Kleopatras und bereits zu Beginn der Dynastie aktiv war".

Mission Kleopatra-Grab

Viele Archäologen sind der Meinung, dass Kleopatra, Ägyptens letzte Pharaonin und ptolemäische Herrscherin, in der Nähe des Königspalasts in Alexandria gestorben und begraben worden sei, dort, wo sie geboren wurde und regierte. Martínez, eine Strafverteidigerin aus der Dominikanischen Republik, die zur Archäologin wurde, rekonstruiert Kleopatras Vergangenheit wie einen zu entschlüsselnden Tatort. Ihre Suche führte sie jedoch nach Taposiris Magna, einen übersehenen Tempel rund 50 Kilometer westlich von Alexandria in der Küstenstadt Borg El Arab.

Im Oktober 2005 begann ihr Team dort mit Ausgrabungen. Besonders aufschlussreich war eine Fundamentplatte mit einer Inschrift in Griechisch und Hieroglyphen, die belegte, dass der Tempel der Göttin Isis geweiht war – ein bedeutender Hinweis, da viele Kleopatra als lebendige Verkörperung der Isis ansahen.

Für Martínez ist es plausibel, dass die Königin ihren letzten Ruheplatz im Tempel der Isis haben wollte, mit der sie sich zutiefst identifizierte. "Sie wollte nicht als Sklavin oder Gefangene sterben", spekuliert Martínez. "Sie wollte als Tochter der Isis sterben."

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } 27.09.2025, 17:50
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