Unsicherheit im Innviertel

"Jeder macht sich Sorgen" – großes Zittern um KTM-Jobs

Der Innviertler Motorradhersteller KTM ist pleite. Unter den Mitarbeitern macht sich Verzweiflung breit, Tausende Jobs wackeln.
Oberösterreich Heute
28.11.2024, 17:12
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Am Sonntag wird der erste Advent gefeiert. In Tausenden Haushalten im Innviertel wird keine besinnliche Stimmung aufkommen. Wie berichtet, sind zirka 3.400 Jobs an den KTM-Standorten Mattighofen, Munderfing und Schalchen (alle Bez. Braunau) gefährdet. Am Freitag wird der Betrieb die Einleitung eines Sanierungsverfahrens beantragen.

Wie angespannt die Lage in der Umgebung ist, wurde in Gesprächen mit Politikern und einem Gastronomen deutlich. "Die Vorfälle machen sehr betroffen. Es ist eine ungewisse Zeit für alle, es herrscht viel Unsicherheit", sagte Daniel Lang (ÖVP), Bürgermeister von Mattighofen am Mittwoch im "Heute"-Gespräch.

Verzweiflung herrscht auch in der hiesigen Gastronomie: "Es tut uns natürlich leid, dass KTM in Schwierigkeiten ist", erklärte Herbert Karrer, der in Mattighofen den Gasthof Badhaus betreibt. Der Betrieb und seine Kunden sowie die KTM Motohall seien wichtige "Gästebringer".

"Eigenartige Stimmung"

"Es ist eine eigenartige Stimmung, wenn man durch die Gänge geht", berichtete ein Mitarbeiter aus der Forschungs- und Entwicklungs GmbH gegenüber dem ORF. "Es ist auch nicht so viel los und da macht man sich wirklich Gedanken drüber, was jetzt kommt. Also ich denke, es macht sich jeder Sorgen." Der Beschäftigte wollte anonym bleiben.

"Die Mitarbeiter haben nun ein grausliches Weihnachtsgeschenk unter dem Christbaum", zeigte sich Reinhold Binder, Chef der Gewerkschaft PRO-GE, verärgert. Das wichtigste sei jetzt, dass die ausstehenden Gehälter und Ansprüche gesichert werden: "Das hat Priorität."

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Für Binder handelt es sich um ein klares Managementproblem. Managergagen und Bonifikationen müssten nun untersucht werden, da auch während der Corona-Pandemie enorme Förderungen an das Unternehmen geflossen seien.

Wie berichtet, werden laut Hans Lang, Konzernsprecher der Muttergesellschaft Pierer Industrie AG, November-Gehalt und Weihnachtsgeld "mit einem Monat Verzögerung" aus dem Insolvenzentgeltfonds bezahlt. Der Lohn vom Dezember hingegen werde schon nächste Woche bezahlt, um Härtefällen vorzubeugen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 02.12.2024, 09:32, 28.11.2024, 17:12
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