Kebab-Krise

Preis-Schock, Engpass – jetzt droht der 10-Euro-Döner

Alarm um diesen Streetfood-Liebling: Aktuelle Streiks und Skandale belasten die Döner-Produktion, der Preis könnte bis auf 10 Euro steigen.
Christoph Weichsler
11.08.2025, 18:01
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Er ist schnell, saftig und günstig – noch. In Österreich zahlen Kunden im Schnitt 5,91 Euro für einen Döner. Das ist bereits rund 30 Prozent mehr als vor wenigen Jahren. Nun droht ein weiterer Preisschock – und sogar Engpässe bei den beliebten Kebabs.

Auslöser ist ein Arbeitskampf beim Dönerspieß-Produzenten Birtat, einem der größten Lieferanten für heimische Imbisse. Fällt dort die Produktion aus, könnte das Fleisch knapp werden. Für viele Betreiber wäre das ein Albtraum – und für Konsumenten ein teurer Hungerstiller.

Streik beim Spieß-Giganten

Der in Deutschland beheimatete Lieferant Birtat beliefert Tausende Döner-Imbisse in Europa mit tiefgefrorenen Spießen aus Kalb, Huhn oder Rind. Auch viele österreichische Dönerstände setzen auf dessen Ware. Normalerweise wandern so jeden Monat über 13 Millionen Portionen Fleisch in die Mägen der Kundschaft.

Doch seit Wochen kämpfen rund 115 Beschäftigte für 375 Euro mehr Lohn und ein Einstiegsgehalt von 3.000 Euro. Mit Trommeln, Trillerpfeifen und Warnwesten legen sie die Arbeit lahm. Die Geschäftsführung blockt – und der Druck auf andere Lieferanten steigt.

Erst Skandal, jetzt Streik – doppelte Krise

Die Branche hat den letzten Rückschlag kaum verkraftet: Erst im Februar deckten Behörden in Wien einen Fleischskandal auf. Eine Fleischerei verarbeitete illegal Fleisch, darunter Dönerspieße. Viele Kunden verloren vorübergehend das Vertrauen.

Jetzt könnte der Lieferstreik zum nächsten Schlag werden. Steigen die Einkaufspreise für die Betreiber, wird das an der Theke ankommen. Die 10-Euro-Marke könnte so schneller fallen, als vielen lieb ist – und in Extremfällen bleibt der Spieß ganz leer.

So könnte es weitergehen

Noch sind Österreichs Kühlhäuser gefüllt, doch Betreiber blicken nervös Richtung Deutschland. Sollte der Streik anhalten, müssten alternative Lieferanten einspringen – oft zu deutlich höheren Preisen. Das könnte nicht nur den Kebab verteuern, sondern auch Portionsgrößen schrumpfen lassen.

Für Kunden bleibt die Frage: Lieber jetzt noch zugreifen – oder hoffen, dass sich Gewerkschaft und Geschäftsführung bald einigen?

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 11.08.2025, 18:08, 11.08.2025, 18:01
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