Drei Mitglieder des mutmaßlichen Familienclans aus Maria-Enzersdorf sitzen in Haft: der geschiedene Ehemann (47) als mutmaßlicher Drahtzieher, der Sohn und die Schwiegertochter (beide 29) der untergetauchten Schamanin Mariana M. (44) alias "Amela". Mehr als 10 Millionen Euro an Bargeld und Wertgegenständen wurden bisher in mehreren Razzien der Polizei aus einer riesigen Mansion in geheimen Geldverstecken beschlagnahmt.
"Darunter war nachweislich leider auch das gesparte Geld der querschnittgelähmten Großmutter, dass diese extra von ihrem Sparbuch abgehoben hatte", kritisiert Verteidiger Michael Babic die rigorose Vorgehensweise der Ermittler. Zur Erinnerung: Bei einer zweiten Razzia wurden in einem zubetonierten Pool kiloweise Silbermünzen und im Haus verteilt noch einmal 65.000 Euro in Bar sichergestellt – wir berichteten hier.
Versteckte Besitztümer im Ausland – "Heute" berichtete – werden von den Beschuldigten übrigens vehement bestritten. Immerhin: Ein mehrstöckiges und millionenschweres Apartment-Hotel am Rande Wiens soll sich (legal) im Familienbesitz befinden.
Indes geht es Schlag auf Schlag: Nun sollen es schon fünf Opfer sein, die Geld und Gold an "Amela" oder ihre Komplizin "Anna" übergaben – weitere fünf Betroffene werden befürchtet. Wie berichtet, verlor eine 56-Jährige 729.000 Euro an Mariana M., eine weitere Frau aus Wien übergab rund 500.000 an Marianas Schwiegertochter Dona D. alias "Anna". Gegen die 29-Jährige soll belastendes Audiomaterial aus aufgenommenen Telefongesprächen vorliegen.
Wie nun bekannt wird, zahlte ein weiteres Opfer aus Wien – eine 69-jährige Akademikerin – vor einigen Jahren 30.000 Euro an Dona. Auch sie sei auf offener Straße auf ihre Aura angesprochen worden, erinnert sie sich im Interview mit RTL: "Es ging damals um das Leben des eigenen Kindes. Das Geld war da nebensächlich. Man tut wirklich alles, um das Kind zu retten. Sie hat mir glaubhaft machen können, dass ein Unfall passiert und meine Tochter ums Leben kommen würde", so die mutige Frau über den perfiden psychischen Druck, dem sie ausgesetzt wurde.
Allein teure Reinigungsrituale könnten den sicher geglaubten Tod der geliebten Tochter noch abwenden. "Es war von Anfang an ein gemischtes Gefühl, aber sie war so sympathisch", so das Opfer. Besonders perfide: Ein Kärntnerin (57) büßte bereits 2016 rund 50.000 Euro Geld ein. Der schwerkranken 57-Jährigen wurde von Dona D. Heilung von ihrer Krebserkrankung vorgetäuscht. Nach der Geldübergabe versprach die Schamanin per Telefon: "Jetzt kannst du leben." Tragisch: Zwei Jahre nach der Geldübergabe verstarb die Frau an ihrer Krankheit. Ihre Tochter erkannte jetzt den Schmuck ihrer Mutter wieder.
Eine in Wien lebende Steirerin (68) verlor laut eigener Aussage rund 192.000 Euro an Mariana M. (44) – von der flüchtigen Schamanin fehlt weiterhin jede Spur. Neu und exklusiv laut "Heute"-Infos: Fünf weitere Opfer sollen sich bei der Polizei gemeldet haben. Das würde in Summe zehn machen. Die WKStA ermittelt weiter wegen krimineller Vereinigung. Es gilt die Unschuldsvermutung.