Seit Jahresbeginn war es ruhig am Sternschnuppenhimmel, doch jetzt kommt Bewegung ins Spiel: Derzeit flitzen die Lyriden über den Nachthimmel – mit ihrem Höhepunkt in der Nacht von Dienstag, 22. April, auf Mittwoch. Bei klarem Wetter lassen sich dann bis zu 20 Sternschnuppen pro Stunde entdecken – also alle drei Minuten.
Aber wer in dieser Nacht nicht in die Sterne schauen kann, muss sich nicht ärgern. Insgesamt 17 Nächte lang – noch bis 30. April – kann man die Sternschnuppen zischen sehen.
Die Lyriden gehören zu den ältesten bekannten Meteorströmen und scheinen aus dem Sternbild Leier (lateinisch Lyra) zu kommen, das ihren Namen prägt. Mit rund 50 Kilometern pro Sekunde rasen die winzigen Partikel in die Atmosphäre – das sind unglaubliche 180.000 km/h. Dort werden sie extrem erhitzt und bringen die umgebende Luft zum Leuchten. Das Ergebnis: Sternschnuppen, die über den Himmel jagen.
Das Sternbild Leier ist klein, aber durch seinen hellsten Stern Wega besonders auffällig. Wega ist der strahlendste Stern am nördlichen Nachthimmel. Vier weitere, schwächere Sterne formen ein Parallelogramm – gemeinsam ergibt sich ein Muster, das erst spätabends (gegen 21 Uhr) im Nordosten gut sichtbar wird. Als typisches Sommersternbild zeigt sich die Leier im April erst in den späteren Abendstunden und bleibt bis in den Morgen hinein zu sehen.
"Sein Maximum erreicht der alljährliche Meteorschauer erst am Tag nach Ostermontag, also am 22. April. Zu diesem Datum wandert die abnehmende Mondsichel erst in der Morgendämmerung über den Horizont, sodass der Mond unsere Beobachtung kaum stört", erklärt Astrophysiker Björn Voss vom Planetarium Hamburg.
Wer sie entdecken möchte, sollte aber möglichst einen dunklen Beobachtungsort fern von Stadtlichtern wählen. Denn nur in richtig dunkler Umgebung können auch schwächere Meteore gesehen werden.
Aber das war’s noch nicht: Im Mai steht schon das nächste Sternschnuppen-Highlight bevor. Die Eta-Aquariiden – auch bekannt als Mai-Aquariden – legen in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai ihren großen Auftritt hin. Dann könnten bis zu 50 Sternschnuppen pro Stunde den Himmel erleuchten.
