Fussball
Jetzt ist Deutschland sauer wegen Wembley-Training
Kein Training im Wembley-Stadion! Was schon Österreich im Achtelfinale irritierte, drohte auch Deutschland. Es gibt eine Notlösung und Ärger.
Schon dem ÖFB-Team wurde vor dem Achtelfinale gegen Italien (1:2 nach Verlängerung) das Abschlusstraining im Wembley-Stadion von der UEFA untersagt. Der Rasen sei zu mitgenommen, hat es damals geheißen. Die Truppe von Teamchef Franco Foda absolvierte die letzte Trainingseinheit deshalb im Teamcamp in Seefeld, denn ein Ausweichen in London wäre mit stundenlangen Busfahrten verbunden gewesen.
Auch Deutschland läuft im Achtelfinale im Wembley-Stadion auf, am Dienstag (18 Uhr) heißt der Gegner England. Und auch für das DFB-Team hieß es zunächst, dass ein Training im legendären Fußball-Tempel nicht möglich sei. Die Begründung war erneut der Rasen-Zustand.
Das Abschlusstraining fand daher am Montagmittag im Teamcamp in Herzogenaurach statt, aber der Ärger war speziell bei Teamchef Jogi Löw groß. "Sonntag spätabends kam die Nachricht, wir könnten doch in Wembley trainieren, aber da wollten wir den Plan nicht mehr über den Haufen werfen", berichtet der Teamchef.
Die UEFA widerspricht und meint, ein Training in London sei möglich gewesen, "verbunden mit einem eingeschränkten Zugang zu bestimmten Bereichen des Spielfelds." Das sei "Teil des üblichen Spielfeldschutzes, der (auch) bei anderen UEFA-EURO-Austragungsorten zum Einsatz kommt. Deutschland hat jedoch nicht darum gebeten, im Stadion zu trainieren."
Welche Version stimmt nun also? Laut deutschen Medien gab es das UEFA-Angebot erst, nachdem Löw seinem Ärger Luft machte. "Wir hätten sehr gerne dort trainiert. Das ist ein Wermutstropfen, weil es eine besondere Turnierphase und ein besonderes Stadion ist", stellt DFB-Sprecher Jens Grittner klar.