Josef Pröll ist der neue ÖFB-Chef! Er wurde am Sonntagvormittag im Rahmen der ordentlichen Bundeshauptversammlung im Bregenzer Festspielhaus einstimmig zum Vorsitzenden des neu geschaffenen Aufsichtsrats gewählt. Seine Stellvertreter sind Johannes Wutzlhofer (Landespräsident Burgenland) und Philip Thonhauser (Bundesliga).
Zugleich wurde eine umfassende Strukturreform beschlossen. Das bisherige Präsidium wird in einen Aufsichtsrat überführt. Zudem sollen die Kompetenzen künftig stärker in den hauptamtlichen Bereich verlagert werden. Die dafür erforderlichen Satzungsänderungen wurden ebenfalls einstimmig angenommen.
Pröll steht nun die schwierige Aufgabe bevor, wieder Ruhe in einen Verband zu bringen, der in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt hat, wie zerstritten er ist. Vor allem die über die Medien ausgetragenen Konflikte um die Rolle von Teamchef Ralf Rangnick oder das umfangreiche Vorgeplänkel, das zur Wahl von Pröll als ÖFB-Boss führte, sorgten in der Fußballbranche für Ärger.
Zuletzt brachten Recherchen des Falter sechs Landesverbände in Bedrängnis. So sollen diese insgesamt 1,68 Millionen Euro an staatlichen Corona-Hilfen beantragt haben, obwohl sie in dieser Zeit keine finanziellen Einbußen hatten. Einzig die Landesverbände aus Tirol, Salzburg und Oberösterreich lehnten es ab, die Gelder zu beantragen – trotz des Drucks der anderen Verbandschefs. Es bleibt spannend – eines ist jedenfalls klar: Langweilig wird Josef Pröll in seinem Job als ÖFB-Boss sicherlich nicht.
