Offener Brief an FPÖ und ÖVP

Jetzt kämpft sogar der liebe Gott für Klimaschutz

Beistand von oben: Zahlreiche heimische Geistliche und religiöse Institutionen warnen die Regierungsverhandler vor Einsparungen beim Klimaschutz.
Bernd Watzka
03.02.2025, 15:25

Die österreichischen Ordensgemeinschaften und andere religiöse Institutionen mit gutem "Draht nach oben" drücken in einem offenen Brief an die Koalitionsverhandler von FPÖ und ÖVP ihre Sorge aus, dass Einsparungen Klimaschutzmaßnahmen massiv betreffen könnten.

Briefe an Christian Stocker und Herbert Kickl

Die Initiative der Ordensfrau Notburga Maringele aus Hall in Tirol erhielt Unterstützung von Ordensgemeinschaften und religiösen Vertretern: Sie schicken Briefe an ÖVP-Chef Christian Stocker und FPÖ-Obmann Herbert Kickl, in denen sie ihre Sorge um den Klimaschutz ausdrücken und ein Zeichen gegen drohende Einsparungen setzen wollen.

Idee entstand bei Umwelt-Treffen

Die Idee zu dieser Aktion entstand bei einem Treffen mehrerer Umweltinitiativen – darunter "Religions for Future", "Fridays for Future", "Parents for Future", "Health for Future", "Teachers for Future" und "Scientists for Future".

Klimaschutz kostet weniger als Klimawandelfolgen

"Unser Anliegen ist es, den Verhandlern der Koalitionsvereinbarung klarzumachen, dass vielen Menschen in Österreich der Schutz des Klimas wichtig ist, weil er zugleich den Schutz unserer Lebensgrundlagen bedeutet", so Maringele.

„Wir hoffen auf ein breites Engagement, das zu einem Umdenken der Politiker führt.“
Notburga MaringeleOrdensfrau aus Hall in Tirol

Mails an 200 Ordensgemeinschaften

Die Geistliche hatten sich per Mail an die knapp 200 Ordensgemeinschaften in ganz Österreich um Unterstützung gebeten. Die geplanten Einsparungen würden "in hohem Maß" Klimaschutzmaßnahmen betreffen, "ungeachtet der Tatsache, dass uns der Klimawandel ein Vielfaches mehr kosten wird als effektiver Klimaschutz", so die kämpferische Ordensfrau.

Zahlreiche Unterstützer

Auch "Religions for Future" schloss sich bei ihrem Treffen am 28. Jänner der Briefaktion an und schickte Briefe an die beiden Bundesparteiobmänner. Unterstützt wird die beherzte Initiative zudem von Weihbischof Stephan Turnovszky, den Steyler Missionaren und Missionsschwestern sowie den Franziskanischen Schwestern von der Schmerzhaften Mutter.

Aufruf an Vielzahl von Initiativen und Religionen

Der Aufruf aus Tirol wurde an nahezu alle christlichen Pfarren, Ordensgemeinschaften, Bildungshäuser, Klimaschutzbeauftragten und andere Glaubensgemeinschaften in Österreich verschickt. "Wir hoffen auf ein breites Engagement, das zu einem Umdenken der führenden Politiker führt. Sonst entwickelt sich Österreich rückwärts", heißt es.

Mehrere offene Briefe im Umlauf

Die Aktion für den Erhalt des Klimatickets habe bereits Wirkung gezeigt – "das gibt uns Mut und zeigt, dass es nicht vergebens ist, sich einzusetzen". Es seien bereits mehrere offene Briefe im Umlauf, "und das ist gut so: Je mehr, desto besser", heißt es in dem Schreiben von Maringele.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 03.02.2025, 16:25, 03.02.2025, 15:25
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite