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Jetzt kommt der Kaffee aus dem Zapfhahn

J.Hornig bringt den neusten Kaffeetrend nach Österreich: Nitro Cold Brew kommt aus der Zapfsäule, sieht aus wie Bier und hat null Kalorien.

Heute Redaktion
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Sieht aus wie Bier, ist aber Kaffee: Die österreichische Spazialitätenrösterei J.Hornig mit Sitz in Graz bringt mit "Nitro Cold Brew Coffee" den neusten Kaffee-Trend nach Österreich - und das rechtzeitig zum Sommerbeginn.

Woraus der neue Kaffee besteht, wie er entsteht und woher er kommt, verrät Geschäftsführer Johannes Hornig IV., der es sich zum Ziel gesetzt hat seinen Kunden immer das modernste Kaffeeerlebnis zu bringen, im Interview:

Was ist Nitro Cold Brew Coffee?

Eigentlich handelt es sich nur um Cold Brew, also einen kaltgebrühten Kaffee, der mit Druckluft versetzt wird. Da ist somit nur Kaffee und Wasser drinnen. Eine zuckerfreie Alternative zu anderen Kaltgetränken.

Klingt nach dem perfekten Sommergetränk, oder?

Ja, in New York, wo es im Sommer ziemlich heiß wird, läuft Cold Brew und jetzt auch Nitro Cold Brew besser, als normale Heißgetränke. Keine Kalorien, schmeckt super, ist süffig und macht wach.

Woher kommt aber diese Süße im Nitro Cold Brew?

Cold Brew an sich ist kaltgebraut und deshalb weniger bitter. Er hat nur 20 Prozent der Bitterkeit von normalen Kaffee, aber 80 Prozent des Kaffeegeschmacks. Das kommt daher, dass er niemals heiß angesetzt wird, sondern nur mit kaltem Leitungswasser. 18 Stunden lang, ein paar Mal umgerührt, abfiltern, mehr passiert bei Cold Brew nicht. Deshalb hat er schon von vorherein keine Bitterkeit und die Süße bleibt im Vordergrund. Und durch die Druckluft bekommt er einfach noch einen spritzigen, lebendigen Charakter.

Woher kommt der Kaffee aus der Zapfsäule eigentlich ursprünglich?

Begonnen hat es ungefähr 2015 natürlich in Amerika, in Portland und in Austin. Craft Beer ist dort schon lange ein großes Thema und zwei kleine Röster haben irgendwann einfach Kaffee durch ihre Bierzapfanlagen zuschießen. Das hat so gut geschmeckt, dass Starbucks sich das ein Jahr lang angesehen und es dann in ganz Nordamerika ausgerollt hat.

Geht mit solchen Trends nicht die österreichische Kaffeekultur verloren?

Wir haben in Österreich extrem viel Kultur, Esskultur, Historie, Geschichte, wir sind voll stolz darauf und man muss darauf auch stolz sein. Schließlich haben das viele andere Länder nicht. Aber, wenn man nach Thailand, Südkorea oder zu den Philippinen, schaut, dann holen die ganz auf. Nirgends werden so viele Barist-Zertifikate vergeben, wie in Südkorea pro Kopf. Vor 10 Jahren war Kaffee dort noch überhaupt kein Thema. Die schauen auf Instagram, was gerade weltweit das Modernste, das Beste, der letzte heiße Scheiß ist und machen einfach. Ein bisschen mehr von dieser Einstellung würde Österreich auch gut tun.

Wie würde die Lösung oder der Bogen zwischen Tradition und Trends aussehen?

Nitro Cold Brew Wiener Melange, ich glaube, das wäre die Antwort. Warum nicht beides Zusammenbringen? Vielleicht entsteht daraus auch ein Trend. Ich glaube es ist zu wenig, nur zu sagen, okay, ich konserviere die Vergangenheit und packe sie in eine Box. Sicher wird es auch ein Geschäftsfeld bleiben, alleine wegen der Touristen. Wien ist eine super Stadt und dieses Althistorische wird immer ein Magnet bleiben. Aber ich würde es schon spannend finden, wenn man auch Alt-Wiener-Kaffeehäuser hat, die neue Trends bieten. Ich glaube auch, dass viele dafür aufgeschlossen sind.

Was wird der nächste Trend?

Cold Brew bleibt ein großes Thema. Das war in den letzten Jahren in Amerika eines der schnell wachsensten Food-Kategorien überhaupt. Ich glaube da wird noch einiges in die verschiedensten Richtungen passieren. Vielleicht wird auch Coffee in a Cone aus Südafrika ein Thema. Beim Vienna Coffee Festival war dort die Schlange am längsten. Dabei wird einfach Cappuccino oder andere Kaffee in ein Stanitzel gefüllt. Das schaut echt cool aus.

In immer mehr Branchen kommen Roboter zum Einsatz, wäre dies bei J.Hornig auch denkbar?

Das glaube ich nicht. Zumal wir sehr stark auf das Thema Ausbildung setzten. Wir machen demnächst auch eine Barista-Akademie im 5. Bezirk auf. Man merkt, dass die Nachfrage hier auch immer mehr zunimmt. Das Bedürfnis der Leute nach mehr Transparenz lässt diese Nische immer weiter wachsen. Die wollen genau wissen, wie es geht, wollen herumspielen, teilweise ist es auch ein Hobby.

Zurück zu Nitro Cold Brew! Wo wird es den Kaffee aus der Zapfsäule überall geben?

Hier in der Wiener Kaffeebar in der Siebensterngasse 29 gibt es ihn bereits. Am 18. April haben wir dann generellen Verkaufsstart in ganz Österreich. Ab da sind wir in 5000 Gastronomie-Betrieben und Büros mit unserem Außendienst unterwegs. Ab diesem Zeitpunkt haben wir Nitro Cold Brew auch im Vertrieb und er kommt mit einer 20 Kilogramm, ziemlich cool aussehenden Zapfstation, an die man eine 10-Liter-Bag-in-Box mit Cold Brew anschließt. Haltbar ungefähr ein halbes Jahr.

Kaffeebar J.Hornig

Siebensterngasse 29

1070 Wien

www.jhornig.com

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