Ukraine

Jetzt vernichtet Russland sogar viele Wagner-Gräber

Wagner-Kommandant Jewgeni Prigoschin ist tot. Das Andenken an die Söldnergruppe wird in Russland nun nicht mehr länger hochgehalten.

Immer wieder nutzte der getötete Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin die Gräber von gefallenen Wagner-Soldaten als Hintergrund für seine Ansprachen. Archivbild.
Immer wieder nutzte der getötete Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin die Gräber von gefallenen Wagner-Soldaten als Hintergrund für seine Ansprachen. Archivbild.
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Nach dem Flugzeugabsturz in der Näher von St. Petersburg vergangene Woche ist nun klar: Jewgeni Prigoschin, der Anführer der Söldnergruppe Wagner, ist tot. Das belegt nun die molekulargenetische Analyse. Dieser DNA-Test dürfte nun sämtliche Zweifel am Ableben des Kriegsverbrechers Prigoschin beseitigen. 

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    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
    REUTERS

    Offiziell würdigte der russische Präsident Wladimir Putin in einer ersten Reaktion das Werk Prigoschins. Man werde den Einsatz der Söldner im Kampf gegen die "Nazis" in der Ukraine – die russische Propaganda verbreitet weiterhin das Narrativ der rechtsextremen Ukraine – nicht vergessen. Hinter den Kulissen dürfte es freilich etwas anders aussehen. Beobachter gehen davon aus, dass es sich beim Flugzeugabsturz um keinen Unfall gehandelt hat. Putin kündigte in früheren Interviews an, "Verrätern" nicht verzeihen zu können – und wie anders könnte der Kremldespot den Wagner-Marsch auf Moskau im Juni diesen Jahres sonst auffassen?

    Wagner-Friedhof dem Erdboden gleich gemacht

    Das einst hohe Ansehen, das die Gruppe Wagner in Russland genießen durfte, dürfte der Vergangenheit angehören. Über Jahre hinweg galt Prigoschin als enger Verbündeter Putins. Die Mannen rund um den Söldnerchef erfüllten auch für Moskau selbst strategische Zwecke, etwa in Afrika. Doch seit dem Putschversuch, der praktisch in letzter Sekunde abgesagt wurde, ist alles anders. Augenzeugen berichten nun, dass ein Friedhof für gefallene Wagner-Söldner im russischen Dorf Nikolajewka dem Erdboden gleich gemacht worden sei. Laut Anwohnern seien die Kreuze und Kränze wie Abfall aufgestapelt worden, während die Gräber selbst mittels Planierraupen flach gemacht wurden.

    Laut lokalen Medien soll das flache Grundstück anschließend zubetoniert werden. An jeden toten Wagner-Söldner soll zudem eine schwarze Pyramide erinnern. Der Friedhof im Oblast Samara wurde vor mehreren Monaten eröffnet. Mehrmals nutzte der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin scheinbar nicht endende Felder mit Kreuzen und Blumen, auf denen seine gefallenen Söldner bestattet waren, als Hintergrund für seine Videoansprachen. Auch, um Kritik an der russischen Militärführung zu üben. Russland löscht diese Erinnerungen nun offenbar aus.

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      Sabine Hertel, Google Maps, zVg