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Jetzt schummeln Lehrer und geben sich Bestnoten

Heute Redaktion
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Die Lehrerbewertungs-App "Lernsieg" ist zurück, zum Leidwesen vieler Lehrer. Sie versuchen nun, zu schummeln, indem sie sich gegenseitig bewerten.

"Zeigt euch solidarisch gegen Stasi-Methoden an unseren Schulen!", heißt es in der Facebook-Gruppe "Lehrer/innen helfen Lehrer/innen bei 'Lernsieg'". Aufgenommen würden nur Lehrer, sagt dort der Admin, rund 400 Mitglieder zählt die Gruppe. Das Ziel: Einerseits die "Lernsieg"-App mit gefälschten Bewertungen ad absurdum zu führen, andererseits Lehrer mit Bestnoten zu versorgen.

"Einfach gesagt soll es so funktionieren: Lehrer/innen mit schlechten Bewertungen in der App 'Lernsieg' können sich hier melden. Daraufhin können alle Gruppenmitglieder/innen, die in der App 'Lernsieg' registriert sind, den betroffenen Kollegen/die betroffene Kollegin mit so vielen 5-Sterne-Posts pushen, bis die Gesamtbewertung wieder 'stimmt'", heißt es vom Gruppenleiter.

"Mit gefakten Bewertungen überflüssig machen"

Beim Admin handelt sich laut "ORF" um einen burgenländischen Geschichte- und Lateinlehrer. Kritisiert wird von ihm auch, dass die App langfristig darauf ausgerichtet sei, mit ihr Geld zu verdienen. "Wie soll das gehen ohne Datenverkauf? Darum gleich jetzt die App mit gefakten Bewertungen überflüssig machen!", so der Lehrer.

Bei der App "Lernsieg" kann man seine Lehrer und seine Schule anonym bewerten. Das funktioniert nach dem Sterne-Prinzip: Fünf Sterne stehen für "sehr gut", ein Stern steht für "nicht genügend". Die Macher sind erbost über die neue Lehrer-Schummelei – und bitten die Lehrergewerkschaft um Stellungnahme, ob man einen solchen Bewertungs-Missbrauch gutheißt.