In den letzten Wochen hat sich bei Rapid vor allem eine Sache geändert: Es steht eine neue Nummer Eins im Tor. Seit vier Spielen schmort Niklas Hedl auf der Bank der Hütteldorfer, schaut zu, wie sein Ersatzmann Paul Gartler ein ums andere Mal mit starken Paraden und einer Präsenz – die der Verteidigung sichtlich guttut – Argumente sammelt, um sich langfristig als "Einser" zu etablieren.
Hedl wirkte in den Wochen vor seiner Degradierung eher wie ein Unsicherheitsfaktor als ein sicherer Rückhalt für die Mannschaft von Stöger. Mit seinen schwankenden Leistungen stieg auch der Unmut der Fans. Eine Tatsache, die seinen Manager Max Hagmayr in Rage brachte. "Ich finde es unfair, wie ein Teil der Fans mit ihm umgeht. Das hat er nicht verdient", erklärte der österreichische Berater. Steht jetzt ein Blitz-Abgang des ÖFB-Spielers bevor? "Wir laufen nicht davon. Niklas ist gut genug, um wieder die Nummer eins zu werden", zeigt sich der Berater kämpferisch.
Er erinnert daran, dass Hedl in den vergangenen vier Jahren 166 Pflichtspiele im Rapid‑Tor absolvierte und durch seine Leistungen den Sprung ins ÖFB‑Team schaffte. "Man kann die letzten vier Jahre doch nicht einfach so wegwischen. Was vorher gut war, kann nicht jetzt alles schlecht sein", plädierte Hagmayr. Deshalb fordert der bekannte Manager Respekt für seinen Schützling ein: "Das gilt nicht nur für Niklas, sondern für alle Spieler. Im Verein wird er respektiert, mir geht es um die Dinge, die von außerhalb kommen."
Zugleich räumt er auch ein, dass Hedl sich seiner jüngsten Formkrise durchaus bewusst sei: "Das kann jeder junge Spieler mal haben, er ist keine Maschine. Es ist auch okay, dass er jetzt mal zusehen musste, er versteht das." Lob gab es indes auch für Interims-Einser Gartler. "Paul bringt gute Leistungen, das will ich weder schmälern noch herabwürdigen", stellte Hagmayr klar.