Politik

Kanzler Kurz: "Bitte bleiben wir weiter wachsam" 

Die Bundesregierung äußert sich am Freitag zur derzeitigen Coronavirus-Lage in Österreich.

Andre Wilding
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Sebastian Kurz PK am 3. Juli 2020
Sebastian Kurz PK am 3. Juli 2020
Screenshot Bundeskanzleramt

Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler treten um 12.30 Uhr vor die Presse und informieren nach Gesprächen mit Vertretern der Wirtschaft, der kritischen Infrastruktur, der Prognostik und der Medizin.

"Es war eine äußerst positive Zusammenarbeit", stellte Kurz zu Beginn klar. "Es ist gelungen, die Gesundheitskrise zu bewältigen und Schlimmstes zu verhindern." Durch die Kurzarbeit konnte etwa sichergestellt werden, dass möglichst viele Menschen nicht arbeitslos werden.

"Wir haben das Ziel, ein Katastrophenschutz-Gesetz zu bringen", so der Bundeskanzler. Die Herausfoderung bei Krisen sei, dass man nie wisse, wie und wann die nächste Krise auftauche. Man möchte aber für die nächste Krise "bestmöglich gerüstet" sein.

"Jede Stunde zählt"

"Was wir erleben werden ist, dass uns das Coronavirus weiter beschäftigen wird, bis es ein Medikament oder einen Impfstoff geben wird", so Kurz. "Ein genereller Flächenbrand muss verhindert werden. Wir nehmen daher 390 Millionen Euro für Screening in die Hand." Entscheidend sei, dass es möglichst schnell stattfindet.

Der Bundeskanzler stellte auch klar, dass die Tests noch schneller werden müssen. "Es zählt jede Stunde. Da müssen wir quer durch Österreich noch schneller werden", erklärt Kurz. Und weiter: "Bitte bleiben wir weiter wachsam und achten auf die Regeln".

Urlaub mit Hausverstand

Vizekanzler Werner Kogler bedankt sich bei der Bevölkerung und sagt: "Ein Sommer wie damals ist es nicht. Und eigentlich sollten die Menschen ihn auch genießen können. Genießen, aber aufpassen. Das Virus ist nicht auf Urlaub. Urlaub mit Hausverstand, Sport mit Hausverstand".

"Freiheit ja, aber mit Verantwortung. Es wird immer irgendwo etwas aufflammen", so Kogler. Wichtig sei daher, wie schnell man "mit der Decke drüber schlägt", so Kogler. In der Wirtschaft dürfe man zudem feststellen, dass über 100 Millionen Euro rausgehen. "Wir haben eine gewisse Stabilisierung erreicht", versichert der Vizekanzler.

Keine österreichweite Reaktion auf regionale Cluster

Am Ende der Pressekonferenz geht Bundeskanzler Kurz auch noch auf die stark steigenden Zahlen in Oberösterreich ein. "Es gilt ganz genau zu beobachten, wie sich die Situation dort entwickelt. Ich bin mir sicher, dass dieser regionale Cluster unter Kontrolle bleiben kann", so Kurz. "Was wir nicht vorhaben, ist eine österreichweite Reaktion auf einen regionalen Cluster".

"Die Ansteckungsketten müssen zerschlagen werden. Was mich ärgert ist, dass wenn ein Test 48 Stunden lang dauert. Das muss schneller gehen", erklärt Kurz. Es dürfe keine Stunde verloren gehen.

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