Oberösterreich

Job-Abbau fix! Diese Firma streicht 200 Arbeitsplätze

Jetzt steht es fest: Der Faser-Hersteller Lenzing streicht mindestens 200 Jobs. Der Grund: eine äußerst trübe Zukunftsprognose.

Tobias Prietzel
Traurige Botschaft vor Weihnachten: Der Faser-Hersteller Lenzing baut Dutzende Jobs ab.
Traurige Botschaft vor Weihnachten: Der Faser-Hersteller Lenzing baut Dutzende Jobs ab.
Lenzing AG

Hiobsbotschaft vor Weihnachten: Vergangene Woche tauchten die drastischen Pläne des Konzerns mit der Zentrale in Lenzing (Bez. Vöcklabruck) auf. Zunächst wurde sogar eine Größenordnung von 500 Jobs kolportiert, die dem Sparstift zum Opfer fallen könnten.

Die Aussichten sind düster: Der weltweit führende Anbieter von Spezialfasern für die Textil- und Vliesstoff-Industrie rechnet mit einer weiteren Verschlechterung des Marktumfelds. Die Folge: ein beschleunigtes Einsparprogramm.

Ordentlich ins Geld gehen vor allem die Personalkosten. Für die Belegschaft bedeutet das den Wegfall Dutzender Arbeitsplätze.

Extreme Entwicklungen auf den globalen Märkten
Wie die gesamte verarbeitende Industrie war das Unternehmen heuer "zunehmend von den extremen Entwicklungen auf den globalen Energie- und Rohstoffmärkten betroffen". 
Vor allem seit dem dritten Quartal habe sich das Umfeld noch einmal deutlich eingetrübt, so Lenzing. Die Geschäftsentwicklung wurde dadurch zusätzlich belastet.
Der Konzern hat seine Erwartung für heuer reduziert: Das Betriebsergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei rund 250 Mio. Euro zu liegen kommen.
Die Gruppe fühlt sich dennoch "in ihrer langfristigen Unternehmensstrategie bestärkt". Sie will das Wachstum mit nachhaltig erzeugten Spezialfasern weiter vorantreiben.
Die Ergebnisse von Lenzing für das Geschäftsjahr 2022 werden am 9. März 2023 veröffentlicht.

Heute Info an Mitarbeiter

Die Konzernspitze hat mit dem Betriebsrat bereits einen Sozialplan verhandelt und beschlossen. Die Umsetzung soll im ersten Quartal 2023 starten. Heute werden die Mitarbeiter über die Pläne informiert.

Umgesetzt werden soll der umfangreiche Abbau von Vollzeit-Äquivalenten zu je einem Drittel über natürlichen Abgang, Arbeitszeitverkürzungen und Kündigungen, zitiert der ORF Unternehmenskreise.

Am Stammsitz sind mehr als 3.000 Personen beschäftigt. Da komme es laufend zu Pensionierungen oder anderen Abgängen, wird Vorstandschef Stephan Sielaff gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" konkreter.

Weltweiter Abbau

Demnach erfolgen an allen Standorten, ausgenommen Brasilien, Reduktionen. Dass unterm Strich ein Ausmaß von 500 Vollzeit-Äquivalenten erreicht werden soll, will Sielaff "nicht ausschließen".

Hunderte Beschäftigte für Zwei-Tage-Woche gesucht

Ein Innviertler Automationsbetrieb geht den genau umgekehrten Weg: B&R in Eggelsberg (Bez. Braunau) sucht händeringend nach Mitarbeitern.

Die Hunderten Beschäftigten sollen mit besonders rosigen Aussichten geködert werden: zwei Tage die Woche arbeiten – und das bei vollem Gehalt.

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