Jobsuche! Alkoholiker ohne Schein soll Schulbus lenken

Der alkoholkranke Franz A. (51, Name auf Wunsch geändert) aus Niederösterreich kämpft seit Jahren um seine Pensionierung. "Ich habe manchmal das Gefühl, einige Gutachter, die im Auftrag der Versicherung handeln, machen das absichtlich, um dann bei einer etwaigen Gerichtsverhandlung noch eine Expertise erstellen und damit nochmal die Hand aufhalten zu dürfen."

Anders kann sich der 51-jährige Niederösterreicher die Berufstauglichkeitseinschätzung eines Gutachters (Name bekannt) nicht erklären: "Ich war 20 Jahre lang Berufslenker, fuhr sicherlich über eine Million Kilometer. An einem Tag habe ich mal 12,5 Tonnen Ladegut mit 92 Lieferscheinen aufgeladen, transportiert und wieder abgeladen. Da wird man kaputt", erklärt Franz A. völlig trocken.

Seit mittlerweile zwölf Jahren hat der 51-Jährige keine Lenkerberechtigung mehr, ist Alkoholiker und suchte 2017 erstmals um eine Invaliditätspension an. Doch bis dato wurde der Notstandshilfeempfänger nur abgewiesen. Laut Gutachter könne Franz A. auch noch einen Schulbus lenken. "Und das obwohl ich immer sagte ich transportierte keine lebende Fracht. Abgesehen davon, dass ich trinke und eben keinen Schein habe", so der Niederösterreicher fassungslos.

Laut AMS müsse man sich an die Vorgaben der PVA halten, würde aber natürlich nur Jobs, die der Qualifikation entsprechen, anbieten.

Der 51-Jährige hat heuer über seine Rechtsschutzversicherung einen Anwalt hinzugezogen: "Anders scheint es nicht zu klappen", so Franz A.

Armloser (58) soll Job suchen

Wie berichtet soll Rechtshänder Heinrich H. (58), der vor fünf Jahren seinen rechten Arm verloren hat, sich auch noch einen Job suchen. Oder Sonja C. (46), die an Multipler Sklerose leidet, fühlt sich von PVA-Ärzten ebenfalls schikanös behandelt: "Ich wurde gefragt wie oft ich Sex habe, wie oft ich den Partner tauschen würde. Was hat mein Sexleben mit meiner Arbeitsfähigkeit zu tun" - alles dazu hier.