Steiermark
Jürgen (32) kämpft um 70.000-Euro-Medikament
Der Kampf um ein sündteures Medikament landet am Mittwoch vor Gericht: Jürgen S. (32) benötigt 70.000-Euro-Spritzen.
Seit mehr als zwei Jahren berührt das Schicksal des kranken Georg das Land. Der junge Steirer leidet an spinaler Muskelatrophie Typ 2 (SMA) – für die Behandlung wird das sündteure Medikament Spinraza benötigt. Die Kosten pro Spritze können bis zu 70.000 Euro betragen. Die Kasse wollte die Kosten nicht übernehmen, schließlich bezahlten Spender das Medikament. Jetzt geht es ihm besser.
Top-Anwältin Prutsch kämpfte für Georg und vertritt nun auch einen anderen Patienten vor Gericht. Jürgen S. (32) lebt ebenfalls mit SMA und braucht Spinraza. Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (Kages) verweigert die Kostenübernahme.
Gutachten spricht für Behandlung
Der Fall landet am Mittwoch vor dem Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz. Prutsch will eine Übernahme der Behandlungskosten für ihren Mandanten erwirken. Laut einem Befund des LKH Graz würden die Kosten für Spinraza alleine im ersten Jahr 500.000 bis 540.000 Euro betragen. In diesem neuromuskulären Befund bescheinigt der Arzt Jürgen S. eine "eindeutig genetisch gesicherte spinale Muskelatrophie".
Grundsätzlich gebe es "keine Bedenken bezüglich einer Therapie mit der genannten Substanz" – wenn diese auch "nicht einfach" sei. Aber: "Das Medikament ist wirksam und zugelassen, sodass es dem Patienten zugänglich gemacht werden sollte, außer es bestehen eindeutige medizinische Kontraindikationen."