Die Türkisen setzen im Wahlkampf-Finish wieder auf bewegte Bilder: "Natürlich ist in Wien nicht alles schlecht", startet Parteichef Karl Mahrer den 90-sekündigen Clip. Prunkvolle Bauten, berühmte Komponisten, bewegende Theaterstücke und lukullische Leckerbissen würden Wien ausmachen. Dann wird’s dramatisch: "Bandenkriminalität, jedes zweite Kind kann nicht Deutsch, Chaos im Gesundheitssystem – unser Wien kippt gerade", so der VP-Chef. Darum müsse man nun "ganz genau hinschauen". Nur mit der ÖVP bleibe Wien auch Wien.
"Es gibt viele Arten von Liebe" – und für Mahrer heißt das nicht Wegschauen, sondern Hinschauen. Bei der Präsentation betonte der ÖVP-Chef, dass seine Liebe zu Wien nichts mit Schönreden zu tun habe: "Ich stehe für die Wien-Liebe, die Probleme erkennt und lösen will." Während in der Bühne musiziert wird und in den Kaffeehäusern alles seinen gewohnten Gang geht, habe sich auf den Straßen der Stadt viel verändert – zu viel, wie Mahrer meint. Mit dem neuen "Wien bleibt Wien"-Plan will er das Ruder herumreißen.
Den größten Handlungsbedarf sieht die Volkspartei im Bildungsbereich. Laut Mahrer könne die Hälfte der Wiener Erstklässler bei Schuleintritt kein Deutsch – trotz Kindergartenzeit. "Das ist ein Armutszeugnis für die Stadt. Wir brauchen eine Deutschpflicht und konsequente Sprachförderung." Der bereits präsentierte Deutschförderplan soll Pflicht werden – für Kindergärten wie Eltern.
Auch bei der Integration fordert die ÖVP ein härteres Durchgreifen: Wer sich weigert, an Bildungspflicht oder Integrationskursen teilzunehmen, soll laut Mahrer keine vollen Sozialleistungen mehr erhalten. Er kritisiert: "Kein Mensch versteht, dass Wien abgelehnten Asylwerbern 1.200 Euro zahlt, während in anderen Bundesländern 400 Euro die Regel sind."
Wien ist laut Mahrer die Stadt mit der höchsten Jugendarbeitslosigkeit in Mitteleuropa – und das sei nicht nur ein wirtschaftliches Drama, sondern auch gefährlich: "Wer keine Hoffnung hat, rutscht leicht in die Kriminalität ab." Die ÖVP will mit einem Sicherheitspaket gegensteuern – mit mehr Polizei, besserer Prävention und weniger Toleranz für Parallelgesellschaften.
Auch das Gesundheitssystem sei laut Mahrer "nur noch ein Schatten seiner selbst". Die Wartezeit für eine Bandscheiben-OP sei von 19 Tagen auf 19 Wochen explodiert. Statt endloser Verschiebungen fordert die ÖVP einen modernen Zugang: zentrale Hotline 1450, telemedizinische Angebote und echte Terminvergabe. "Wir müssen das System retten – bevor es ganz kippt."
Der "Wien bleibt Wien"-Plan soll laut Mahrer aber nicht nur Kritik sein – sondern ein Versprechen. Eines an alle, die ihre Stadt lieben: "Wir stehen für eine Politik, wo sich Leistung wieder lohnt, wo Regeln gelten, und wo wir unsere Werte bewahren – ohne Angst vor der Zukunft."
Am Ende gibt sich die ÖVP kämpferisch: "Wien bleibt Wien – aber nur mit uns! Wer Wien wirklich liebt, wählt diesmal die Wiener Volkspartei."