Fast drei Viertel der Teenager in den USA benutzen KI-Chatbots, um sich Ratschläge einzuholen, um tiefe Gespräche zu führen oder um zu flirten. Dies berichtet NPR mit Bezug auf eine neue Studie von Common Sense Media.
In der Schweiz nutzen 70 Prozent der Jugendlichen KI. Neben Hausaufgabenhilfe oder anderen praktischen Anwendungen gehört auch die unterhaltungsbezogene Chatbot-Interaktion dazu.
52 Prozent der US-Teenager nutzen KI-Begleiter – Bildgeneratoren oder andere Tools wurden bei der Studie ausgeschlossen – regelmäßig, also mindestens ein paarmal pro Monat.
Ein Drittel nutzt die KI-Begleiter für die soziale Interaktion. 12 Prozent benutzen sie, um Rollenspiele durchzuführen. Für ebenfalls 12 Prozent sind die Begleiter wichtig für den emotionalen Support. 9 Prozent sehen die Begleiter als ihre Freunde an. 8 Prozent flirten mit der KI.
39 Prozent der Jugendlichen geben an, Chatbots zu nutzen, um ihre sozialen Fähigkeiten aufzubessern. So sagen 18 Prozent davon, sie haben im echten Leben schon mal Gespräche mit Floskeln begonnen, die sie zuvor bei der KI erfragt haben. Auch bei der Konfliktlösung und bei romantischen Interaktionen fragten einige der Jugendlichen erst KI um Rat.
Laut NPR ist die Pubertät eine kritische Zeit für die Entwicklung sozialer und kritischer Denkfähigkeiten sowie für die emotionale Regulierung. Die Autoren der Studie äußern deshalb Bedenken über die Auswirkungen von KI-Chatbots auf die Entwicklung Heranwachsender.
Die Bots können aber nicht nur für das soziale Training benutzt werden. Sie könnten die sozialen Interaktionen direkt übernehmen. Ein Drittel der Befragten gibt an, dass die Unterhaltung mit KI-Bots mindestens genauso befriedigend sei wie Gespräche mit Menschen. 17 Prozent sagen, sie benutzen die Bots, weil sie immer ansprechbar sind, wenn man jemanden zum Reden braucht.
14 Prozent betonen den Vorteil, dass die Bots nicht über einen urteilen. 9 Prozent sagen, es sei einfacher, als mit echten Menschen zu sprechen. Einige der Jugendlichen fühlen sich dank der Bots weniger einsam. Allerdings sagen 80 Prozent der Nutzer, dass sie mehr Zeit mit menschlichen Freundschaften verbringen als mit den Bots.