Drei Verdächtige ausgeforscht

Teenager sprengen mit Böllern Telefonzelle, Mistkübel

Nach der Sprengung einer Telefonzelle in Linz wurden drei Jugendliche ausgeforscht. Weitere Sachbeschädigungen konnten geklärt werden.
Oberösterreich Heute
03.12.2025, 12:51
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Es war für viele Anrainer ein Schock: Am 23. Oktober gegen 20.40 Uhr fiel Polizisten in der Einsteinstraße in Linz eine große Rauchwolke auf. Mehrere Personen standen mitten auf der Straße und erzählten den Beamten, dass es kurz davor einen lauten Knall gegeben hat.

Danach seien mehrere Jugendliche zu Fuß in Richtung Kopernikusstraße davon gerannt. Die Polizisten entdeckten, dass die Telefonzelle dort komplett gesprengt wurde – der ganze Apparat war total zerstört.

Die Kriminalbeamten vom Stadtpolizeikommando Linz haben daraufhin ermittelt und konnten nun drei Burschen ausforschen: Sie sind 12, 14 und 15 Jahre alt. Der 14-Jährige hat zugegeben, einen Böller zum Tatort mitgenommen und ihn dann dem 15-Jährigen übergeben zu haben.

Was erlaubt ist:

• Ab 12 Jahren sind Wunderkerzen, Knallerbsen, kleine Tischfeuerwerke der Klasse F1 erlaubt.

• Ab 16 Jahren erlaubt ist Pyrotechnik der Klasse 2: Schweizerkracher, Knallfrösche, Batteriefeuerwerke, etc. F2-Kracher sind im Ortsgebiet verboten. Bürgermeister können Ausnahmen erlauben. Komplettes Kracher-Verbot: In der Nähe von Spitälern, Kinder-, Alten- oder Tierheimen oder Kirchen.

• Der Besitz, Erwerb und Einsatz von F3-Krachern benötigt eine behördliche Bewilligung sowie den Nachweis von Sachkunde (Pyrotechnikausweis für F3).

• Kategorie F4 umfasst professionelle bzw. Großfeuerwerke. Der Erwerb, Besitz und die Verwendung sind nur erlaubt, wenn man eine behördliche Bewilligung nachweisen kann — typischerweise über einen sogenannten Pyrotechnikausweis der Kategorie F4. Mindestalter ist 18 Jahre.

Der 15-jährige Linzer hat schließlich die Telefonzelle mit einem Pyrotechnik-Gegenstand der Klasse F4 (streng verboten) in die Luft gejagt. Die Telefonzelle wurde dabei völlig zerstört.

Im Zuge der Ermittlungen konnten die Polizisten auch noch weitere Sachbeschädigungen in Auwiesen aufklären – darunter gesprengte Mistkübel und Einbruchsdiebstähle bei Zeitungskassen. Alle Beschuldigten werden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Politik fordert Senkung des Strafalters

Nach einer Einbruchserie in Traun und Linz, bei der auch ein strafunmündiger 13-jähriger Syrer unter den Verdächtigen war, fordert Oberösterreichs Integrationslandesrat Christian Dörfel (ÖVP) erneut eine rasche Senkung des Strafmündigkeitsalters.

Der Fall zeige einmal mehr, wie dringend rechtliche Änderungen nötig seien, um auch unter 14-jährige Intensivtäter zur Verantwortung ziehen zu können. Laut einer JKU-Studie begeht eine kleine Gruppe – meist männlich und mit Migrationshintergrund – einen Großteil der Jugendkriminalität. Das Land OÖ setzt auf Prävention, fordert aber auch vom Bund gesetzliche Konsequenzen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 03.12.2025, 12:51
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