Niederösterreich

Jungfloriani von Alko-Lenker getötet – bedingte Haft

In Grafenegg war ein 16-Jähriger bei einem Crash tödlich verletzt worden. Nun musste der Autofahrer (22) vor Gericht.

Erich Wessely
Der Angeklagte vor dem Gericht in Krems
Der Angeklagte vor dem Gericht in Krems
privat, Schreiner

Die Trauer um einen erst 16-Jährigen nach einem tragischen Unfall im Sommer 2021 war enorm. Bei einem Verkehrsunfall in Grafenegg (Bezirk Krems-Land) war in der Nacht auf den 24. Juli 2021 ein 16-jähriger Radfahrer ums Leben gekommen - mehr dazu hier.

Beteiligt war ein alkoholisierter Pkw-Lenker. Der damals 21 Jahre alte Autofahrer gab bei der ersten Befragung der Polizei an, dass er glaubte mit einem auf der Straße liegenden Bike kollidiert zu sein. Wegen der vorerst nicht ganz geklärten Sachlage ordnete die Staatsanwaltschaft Krems daraufhin die Sicherstellung von Rad und Fahrzeug sowie eine Obduktion an.

Lenker hatte über ein Promille im Blut

Fakt ist: Der 16-Jährige aus dem Bezirk Krems-Land war gegen 4.30 Uhr mit seinem Fahrrad auf der Neubruckstraße aus Richtung Grunddorf kommend unterwegs. Der heute 22-Jährige hatte seinen Wagen in die gleiche Richtung gelenkt - es kam zum Crash.

Ein Alkotest mit dem Mann ergab etwas mehr als ein Promille. Der Autofahrer verständigte selbst die Rettung, die Helfer konnten allerdings nur noch den Tod des Jugendlichen feststellen.

„Er war sehr engagiert und handwerklich überaus begabt“, zeigte sich Kommandant Dieter Ramssl von der Feuerwehr Etsdorf am Kamp (Bezirk Krems-Land) vom Tod des erst 16-jährigen Jungflorianis, JVP-Mitglieds und Mechaniker-Lehrlings tief betroffen - mehr dazu hier.

Tödlicher Verkehrsunfall: Das sichergestellte Auto
Tödlicher Verkehrsunfall: Das sichergestellte Auto
FF Langenlois

Der 16-Jährige war im Alter von zehn Jahren der Feuerwehrjugend beigetreten, war 2020 in den Aktivstand überstellt worden. "Er war ein sehr aktives Mitglied und unterstützte die Feuerwehr immer sehr tatkräftig und motiviert", hieß es auch kurz nach dem Unfall seitens der Feuerwehr Etsdorf am Kamp.

Über ein Jahr später musste sich nun der junge Autofahrer vor dem Landesgericht in Krems verantworten. Der Prozess am Mittwoch am Landesgericht Krems fing mit Verspätung an. Der Rechtsanwalt des Unfalllenkers forderte eine Tatrekonstruktion.

Beweisanträge abgeschmettert

Denn der ganz in schwarz gekleidete 16-Jährige hätte reglos samt Rad am Straßenrand gelegen, ausreichende Beleuchtung hätte es nicht gegeben. „Musste der angeklagte Lenker den Liegenden sehen?“, so der Anwalt des Angeklagten.

Alle Beweisanträge wurden jedoch abgeschmettert. Der heute 22-jährige gab zu, alkoholisiert am Steuer gesessen zu haben, aber er habe nur einen Rumpler bemerkt. Der 22-Jährige wurde schließlich zu sechs Monaten bedingter Haft und 960 Euro unbedingter Geldstrafe verurteilt (nicht rechtskräftig).

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