"Zugestiegen?"

Justizwache-Schüler spielt sich als Schwarzkappler auf

Ein Justiz-Bediensteter hatte wohl eine sehr fragwürdige Freizeitgestaltung, er kontrollierte offenbar unerlaubt Öffi-Tickets – nun wurde er gefeuert.
Christian Tomsits
18.09.2025, 08:00
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Ein Justizwache-Bediensteter (26) sorgte in Innsbruck für einen handfesten Skandal: Der türkischstämmige Tiroler frönte in seiner Freizeit einem äußerst befremdlichen Hobby: Der geschäftige "Schaffner" soll im Sommer in voller Beamtenmontur Tickets von Öffi-Fahrgästen in Innsbruck kontrolliert haben – spielte sich ohne jegliche Befugnis als Schwarzkappler in Bus und Straßenbahn auf.

Zuerst wurde vermutet, dass ein Witzbold über Umwege an eine Uniform der Justizwache gekommen war. Doch spätestens als sich der Justizwache-Schüler eigenständig in mehreren Polizeidienststellen gemeldet und Kommandanten vorgeschlagen haben soll, "gemeinsam für Sicherheit zu sorgen", flog die Sache auf. Polizei und Verkehrsbetriebe wollten sich zur Causa nicht äußern.

Aus dem Ministerium hieß es dazu auf "Heute"-Anfrage nur: "Der Fall ist uns bekannt – das Ausbildungsverhältnis zum betroffenen Auszubildenden wurde mittlerweile aufgelöst." Sein befremdliches Faible für Uniformen und Autorität wurde dem 26-Jährigen, der sich zuvor schon beim Bundesheer versucht hatte, zum Verhängnis. Tatsächlich endete das Dienstverhältnis mit dem Justizministerium am 28. August. Jetzt drohen sogar strafrechtliche Konsequenzen.

Brisant: Offenbar hatte man dem Mann trotz Warnungen aus seinem Umfeld eine Chance gegeben – und fuhr voll ein. Für den 26-Jährigen ist der Traum vom uniformierten Beamtenjob nicht mehr auf Schiene. Und auch für eine Zukunft als Fahrkartenkontrolleur dürfte – bei dieser Vorgeschichte – der Zug abgefahren sein. Der Fall zeigt einmal mehr, dass die dringend benötigte Rekrutierung brauchbarer Beamter die Justiz derzeit vor große Herausforderungen stellt.

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