Eine Alkoholeskapade eines Justizbeamten sorgte kürzlich in der Justizanstalt Josefstadt für einen trinkfesten Skandal. Der Beamte war nach seinem Tagdienst gegen 20 Uhr vom Nachtdienst betrunken in der Anstaltsküche aufgefunden worden, den Schlüssel für die Hafträume hatte der Mann verbotenerweise noch dabei.
So war der Verstoß auch aufgeflogen: Da sogenannte Einsatzmittel des Mannes nach dessen Dienstschluss fehlten, begannen Beamte mit der Suche nach dem Kollegen – ehe sie ihn beim Biertrinken fanden. Auf den Hinweis, seine Getränke anderswo wegzukippen, reagierte der Mann dem Vernehmen nach gelinde gesagt unwirsch. Ein Allkoholtest verlief positiv.
Die Sache eskalierte in weiterer Folge, sodass ein Hausverbot gegen den angeblich schon vorher auffälligen Mann ausgesprochen werden musste – auch seine vorläufige Suspendierung erfolgte. Im Ministerium bestätigte man nur "einen Vorfall", der derzeit "dienst- und disziplinarrechtlich geprüft" werde.
Problematisch: Zuletzt kamen vermehrt Gerüchte über übermäßigen Alkoholkonsum einiger Wachbeamter auf. Die Ursache vermuten Insider in der durch chronischen Personalmangel herbeigeführte Herabsetzung der Aufnahmehürden für Bewerber. So sollen mitunter auch Bewerber mit problematischen Persönlichkeiten in den Dienst gehoben werden.
Nach "Heute"-Infos soll sogar ein ehemaliger Polizeischüler, dem dort die Exekutivdienst-Tauglichkeit abgesprochen worden war, bei der Justizwache bedenkenlos genommen worden sein. "Wegen der Personalknappheit wird anscheinend bei der Justiz schon das Tiefste vom Tiefsten genommen und keinen scheint’s zu stören", heißt es hinter vorgehaltener Hand…
