Das Schicksal des kleinen Buben, der von seinem Vater am Wienerberg einfach ausgesetzt worden war, bewegt ganz Wien. Passanten beobachteten am Donnerstagabend bereits die Mutter, wie sie sich am Wienerbergteich sehr grob gegenüber ihres 11 Monate alten Sohnes verhalten haben soll. Als Passanten sie ansprachen, entfernte sie sich.
Kurz darauf tauchte der Mann mit dem Säugling im Arm auf, setzte ihn in einen Kinderwagen und ließ den kleinen Buben einfach zurück. Dank Überwachungsbilder konnte nach dem Mann gefahndet werden. Am Samstagabend bewies ein Passant ein gutes Auge. Er konnte den gesuchten Mann gegen 18.30 Uhr im Bereich des Bahnhofs Hütteldorf erkennen, rief sofort die Polizei.
Kurz darauf erfolgte die Festnahme des 48-jährigen Italieners, bei dem es sich tatsächlich um den Vater des ausgesetzten Kindes handelt. Auch die Mutter – eine 30-jährige Ukrainerin – wurde wenig später an ihrer Wohnadresse in Wien-Favoriten angetroffen. Die Einvernahmen durch das Landeskriminalamt laufen. Beide Eltern forderten nach "Heute"-Infos einen Dolmetscher an, da sie trotz ihres Wohnsitzes in Wien angeblich kein Wort Deutsch sprechen. Über das Motiv machten sie laut Polizei noch keine Angaben.
Das Kind befindet sich in Betreuung der MA11 (Kinder- und Jugendhilfe), Kriseneltern übernehmen. Ermittlungen laufen wegen Quälens und Vernachlässigung eines Unmündigen, was mit bis zu drei Jahren Haft bedroht ist. Die Unschuldsvermutung gilt.
