Fans ist Antonia Stabinger als humoristische Geheimwaffe längst ein Begriff. Die Steirerin stand 15 Jahre lang gemeinsam mit Ulrike Haidacher als "Flüsterzweieck" auf der Bühne. Im Vorjahr feierte die 41-Jährige mit ihrem ersten Solo-Programm "Angenehm" Premiere, für das sie am 24. November als erste Frau mit dem "Österreichischen Kabarettpreis" ausgezeichnet wird.
"Ich bin lustig und ich unterwandere die Branche", freut sie sich im "Heute"-Gespräch. So feiert sie etwa im Vulva-Kostüm mit ihrem Alter Ego "Clit/Doris" große Erfolge. "Das Phänomen ging zuerst viral. Nur dadurch kam alles ins Rollen", erzählt Stabinger. Die Rolle ist nicht nur komisch, sondern hat auch aufklärerischen Mehrwert.
Die scharfsinnige Beobachterin schreibt und spricht auch seit zehn Jahren ihre FM4-Radiokolumne "Die Zudeckerin". "Das ist mein politsatirisches Ventil einmal die Woche. Ich brauche nur eine Schlagzeile und mache es ganz frisch am Vorabend der Sendung." Sie kann nicht nur komisch, die Wahl-Wienerin macht sich auch für ihr ernsteres Herzensthema stark.
In ihrem Podcast "Kreisrund mit Ecken" widmet sie sich dem Thema Pflegefamilie, das sie selbst lebt. "Ich habe das beste Kind der Welt bekommen", sagt Stabinger über ihre dreijährige Pflegetochter, die mit neun Monaten in ihr Leben trat. Allen Interessierten will sie die Hemmungen nehmen: "Es gehen nur sehr wenige Kinder zurück. Nach einem Jahr ist es nur mehr ein Prozent." Die Ausbildung zur Pflegemutter war das Sinnvollste, das sie je gelernt hat, betont sie. "Es ist sicher nicht für alle was, aber für viel mehr, als man denkt."