Formel 1

Kabelsalat im Mercedes-Cockpit bei Formel-1-Tests

Am Donnerstag ist die Formel 1 mit dem ersten Testtag in die neue Saison gestartet. Dabei wurde der eine oder andere Schwachpunkt entpuppt. 

Heute Redaktion
Ein Kabelsalat im Cockpit von Mercedes-Ass George Russell.
Ein Kabelsalat im Cockpit von Mercedes-Ass George Russell.
Twitter

Für die neue Formel-1-Saison sind gerade einmal drei Tage in Bahrain, wo bereits in der kommenden Woche der erste Grand Prix des Jahres über die Bühne gehen wird, anberaumt. Das eine oder andere Team kämpfte dabei noch mit Kinderkrankheiten. 

Die Delle bei Ferrari

Allen voran Aston Martin. Der von Felipe Drugovich, dem Ersatzmann von Lance Stroll, gesteuerte Bolide rollte bereits nach gerade einmal acht Minuten aus. Ein Elektronik-Defekt stoppte das Formel-1-Auto in seiner ersten Runde. Nach einer einstündigen Reparaturphase konnte der Brasilianer die Tests schließlich fortführen.

Für Gesprächsstoff im Fahrerlager sorgte eine Delle bei Ferrari. Auf den Geraden wölbte sich die Nase des von Carlos Sainz pilotierten Renners deutlich sichtbar nach innen, so entstand eine Delle, die in der Anbremsphase wieder verschwand. Schnell dachten einige an "Flexi-Wings", orteten einen Aerodynamik-Trick der Scuderia. Allerdings gab der Rennstall wenig später bekannt, dass dies nicht beabsichtigt sei, die Nase einfach falsch montiert wurde. 

Kabelsalat im Mercedes-Cockpit

Und auch bei Mercedes lief nicht alles rund, zumindest auf den ersten Blick. Das lag nicht bloß am Rückstand von George Russell am Donnerstagvormittag, der als Fünfter 1,2 Sekunden auf Weltmeister Max Verstappen aufriss. Denn in Onboard-Aufnahmen war ein regelrechter Kabelsalat im Cockpit der schwarzen "Silberpfeile" zu sehen. Ein Anblick, den man womöglich vom Arbeitsplatz oder von der Rückseite des Fernsehers kennt, nicht allerdings aus der Motorsport-"Königsklasse". 

Klar ist aber: Das wird nicht so bleiben. Die Zusatz-Kabel wurden verlegt, um weitere Daten mit Sensoren erfassen zu können. Vor allem das Porpoising, mit dem Mercedes im Jahr 2022 kämpfte, soll durch die freiliegenden Kabel gemessen werden. 

Nach den ersten vier Stunden der Testfahrten zog Mercedes-Boss Toto Wolff jedenfalls bereits positiv Bilanz. "Es gibt kein Bouncing, abgesehen von der großen Bodenwelle am Ende der Geraden. Das ist eine gute Nachricht für uns. Wir haben jetzt eine solide Basis, von wo aus wir versuchen können, das Auto zu verbessern", meinte der Österreicher. 

Verstappen fährt die Bestzeit

Die Bestzeit ging derweil an Weltmeister Max Verstappen. Der Niederländer, der als einziger Pilot im Feld den gesamten Testtag bestritt, mit seinem RB19 insgesamt 157 Runden drehte, war mit 1:32,837 der Schnellste, gefolgt von Überraschungsmann Fernando Alonso, der bei seiner ersten Ausfahrt mit dem Aston Martin gleich auf Rang zwei fuhr, nur 29 Tausendstel Rückstand hatte. Carlos Sainz entschied das Ferrari-Duell knapp für sich, wurde Dritter (+0,416), gefolgt von Charles Leclerc auf Rang vier (+0,430). Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton zeigte als Sechster auf (+0,671), der Mercedes wirkte deutlich stabiler, hatte kaum mit Porpoising zu kämpfen, Teamkollege George Russell fuhr auf Rang neun (+1,337). Die Überraschung des Tages war Williams-Pilot Alex Albon als Siebter (+0,834). Der zweite Red-Bull-Pilot Sergio Perez war der einzige Fahrer, der keine Runde absolvierte, erst am Freitag ins Auto steigen wird. 

Aus den Zeiten kann allerdings nur wenig geschlossen werden, denn Reifenwahl und Spritmenge sind nicht festgelegt, die Teams können auch mit dem Setup experimentieren. Qualifying-Simulationen werden erst am Samstag, dem letzten Testtag in Bahrain, erwartet.