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Kampfspiel-Champion wird Doping-Missbrauch vorgeworfen

Der E-Sport verlangt von Profis stundenlange mentale Leistung. Um sich einen Vorteil zu verschaffen, soll Kampfspiel-Champion Sonicfox gedopt haben.

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Er gilt als einer der besten E-Sportler der Welt: Der Amerikaner Dominique "Sonicfox" McLean gewann fünfmal hintereinander den Titel beim größten Kampfspiel-Turnier Evolution Championship Series, kurz Evo. Bei der diesjährigen Evo 2021 schaffte es McLean im Spiel "Guilty Gear: Strive" immerhin auf den zweiten Platz – ohne groß zu üben, wie er auf Twitter schreibt.

Jetzt wird Sonicfox vorgeworfen, seine Gewinne nur dank Psychostimulanzien wie Adderall errungen zu haben. Profi-Spieler Carl "Perfect Legend" White fragt auf Facebook, was seine Follower von Doping im E-Sport halten. In einem Kommentar schreibt einer seiner Fans, dass Sonicfox regelmäßig Adderall einnehme. White antwortet daraufhin: "Wow! Das erklärt so einiges".

Der Profi-Gamer deutet damit an, dass es sich um einen Missbrauch handle, mit dem Sonicfox seine Performance verbessere. Auf Twitter eskalierte die Diskussion und sorgte zwischen den beiden Fronten für Streit.

Medikament für ADHS

Sonicfox gilt als ulkiger und unverblümter Spieler, der kein Blatt vor den Mund nimmt. So provoziert er immer wieder seine Kontrahenten und läuft in Livestreams im Fuchskostüm herum. Er outete sich als schwul und nonbinär. Während einige ihn feiern, sorgt er bei anderen für rote Köpfe.

Es kommt deshalb öfter vor, dass der Kampfspiel-Experte in Auseinandersetzungen gerät und Vorwürfe ertragen muss. Den Konsum von Adderall erklärt er mit einer neurologischen Entwicklungsstörung: "Ich habe ADHS und nehme daher regelmäßig Adderall. Nicht, um mir damit einen Vorteil zu verschaffen", sagt er auf Twitter. Außerdem habe er zwei seiner Weltmeister-Titel gewonnen, bevor er die Medikamente verschrieben bekam.

Doping im E-Sport

Es ist keine Neuheit, dass E-Sportler sich auch in der großen Profi-Szene mit Medikamenten einen Vorteil verschaffen wollen. Im Gegensatz zu manchen traditionellen Sportarten verlangt der E-Sport je nach Spiel mehrere Stunden an mentalem Durchhaltevermögen. Kein Wunder also, dass Profis mit psychostimulierenden Substanzen länger am Ball bleiben wollen.

Besonders in Kampfspielen und Shootern braucht es viel Durchhaltevermögen. Die meisten Turnierorganisatoren verbieten den Missbrauch solcher Stimulanzien ohne Verschreibung vom Arzt, jedoch werden selten Tests durchgeführt. Dafür fehlt noch der wissenschaftliche Beleg, dass Medikamente wie Adderall einen Spieler wirklich besser machen.

    Der 23-jährige Australier Rowan "Magnetbrain" Crothers gewinnt Gold in der Disziplin 50 Meter Schwimmen Freestyle S10. Er ist aber auch E-Sportler.
    Der 23-jährige Australier Rowan "Magnetbrain" Crothers gewinnt Gold in der Disziplin 50 Meter Schwimmen Freestyle S10. Er ist aber auch E-Sportler.
    Twitter.com/Magnetbrain
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