Wien

So fightet Thaibox-Meister in Wien gegen Corona

Die bevorstehenden Öffnungsschritte sind für Indoor- und Kontaktsportler ein Lichtblick. Kickboxweltmeister Saša Jovanović gibt "Heute" den Ring frei.

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Kickbox-Weltmeister Saša Jovanović will wieder auf Titeljagd für Österreich gehen.
Kickbox-Weltmeister Saša Jovanović will wieder auf Titeljagd für Österreich gehen.
Alexandra Diry

Falls die Öffnungen wie von der Regierung geplant durchgezogen werden, dürfen ab 19. Mai sowohl Kinder als auch Erwachsene sogenannte Kontaktsportarten – dazu zählt vornehmlich Kampfsport – wieder ausüben. Trotz einer Trainings-Freigabe gehen die Kampfsport-Verbände von einem langen Weg zurück zur Normalität aus. Die Hoffnung ist, dass auf die ersten Öffnungsschritte bald weitere folgen. Judo-Verbands-Präsident Roland Poiger stellt klar: "Für den Kampfsport ist die in Aussicht gestellte Öffnung zu wenig und auch sehr schwer sinnvoll umsetzbar. In einem 120 Quadratmeter großen Turnsaal dürfen dann mit der 20 Quadratmeter-Regel sechs Kinder und der Trainer anwesend sein."

Im ThaiCross-Gym, wo auf insgesamt 1.300 Quadratmeter Trainingsfläche neben Thaiboxen, Boxen, "Thai Cross", Calistenics und Freeletics auch Selbstverteidigungskurse für Frauen angeboten werden, ist man auf den Restart vorbereitet.

Kampfsport boomt trotz Corona

Im "Heute" -Gespräch blickt der amtierende österreichische Welt- und Europameister im Kickboxen und Muay Thai, Saša Jovanović, trotz der ungewissen Lage voller Zuversicht in die Zukunft (Video unten). "Kampfsport wird in Österreich immer beliebter, auch wenn es eine Randsportart hinter Skifahren und Fußball bleibt", sagt er stolz. Seiner Meinung ist das vor allem auf die Kämpfe der US-amerikanischen Mixed-Martial-Arts-Organisation "UFC" zurückzuführen, die vom Streamingdienst "DAZN" millionenfach übertragen werden. In einem Eck der Fitnessanlage schuftet der einzige österreichische UFC-Fighter Aleksandar Rakić, der als Shootingstar der profitabelsten Liga im Kampfsport gilt, gerade an seiner Bauchmuskulatur.

Disziplin auch bei Hygiene-Regeln

Saša Jovanović wurde in Serbien geboren und steigt seit knapp 20 Jahren für Österreich in den Ring. Der 37-jährige Profi trägt so viele Titel, dass auf seinen Schultern kaum noch Platz für einen weiteren Gürtel bleibt. Dennoch sieht er sich noch lange nicht am Ende seiner Karriere: "Ich freue mich, hoffentlich bald vor Zusehern um Titel zu kämpfen und als Trainer möchte ich sobald wie möglich wieder mit Erwachsenen und Kids arbeiten." Es ist ihm ein großes Anliegen, sich für Integration, Nachwuchs und die Verantwortung, die man als Kampfsportler hat, stark zu machen. Er trägt Österreich und Serbien nicht nur im Herzen, sondern auch auf seinen Schenkeln. Seine Shorts, die ihm ein ehemaliger deutscher Gegner designt hat, zieren die Nationalflaggen beider Länder.

Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Remy Muhadzeri hat er den Jugendklub "Little Tiger" ins Leben gerufen, wo Kinder ab sechs Jahren ins Thaibox-Training hineinschnuppern können. Dem Trainingsstart steht seiner Meinung nach nichts im Wege: "Tests und Desinfizieren steht bei uns an der Tagesordnung. Wir haben uns mittlerweile dran gewöhnt und wir Kampfsportler sind sehr diszipliniert."

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