Ukraine

Kampfstoffe für Putin? Razzia bei deutscher Chemie-Firm

Ein Unternehmen aus Norddeutschland soll heimlich Chemikalien für Kampfstoffe nach Russland geliefert haben. Ermittlungen laufen.

Jochen Dobnik
Chemikalien für russische Kampfstoffe? Ermittlungen gegen ein Unternehmen aus Norddeutschland laufen
Chemikalien für russische Kampfstoffe? Ermittlungen gegen ein Unternehmen aus Norddeutschland laufen
Getty Images/iStockphoto

Der Betrieb soll in mehr als 30 Fällen ohne entsprechende Genehmigung chemische und biologische Stoffe exportiert haben, die als Grundstoffe für die Herstellung von Kampfstoffen genutzt werden könnten. Nun wird wegen des Verdachts illegaler Exporte nach Russland ermittelt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

In sieben Objekte in Nord- und Süddeutschland wurden bereits Razzien durchgeführt, 50 Beamte waren im Einsatz. Weitere Details nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Laut dem NDR steht die Firma Riol Chemie GmbH im Zentrum der Ermittlungen. Bei den Stoffen handelt es sich um sogenannte "Dual-Use-Güter", die auch für legale Zwecke exportiert worden sein könnten. Die exportierten Mengen sollen sich nur auf wenige Gramm oder Milligramm belaufen.

Wurden Substanzen für Nervengift verwendet?

Doch auch diese spielen für Waffenprogramme eine wichtige Rolle, heißt es unter Berufung auf Chemiewaffenexperten. Sogar von der Herstellung des Nervengifts Nowitschok – damit wurde 2020 versucht, den russische Oppositionsführer Alexej Nawalny nicht nur mundtot zu machen – ist die Rede.

Außerdem soll Laborbedarf an einen russischen Chemiegroßhändler exportiert worden sein, welcher wiederum Speziallabors des russischen Militärs und des Geheimdiensts FSB beliefert haben soll.

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