Alexander Schallenberg geht in Polit-Pension. Nach über sechs Jahren in der Bundesregierung werde er einer nächsten Koalition nicht mehr angehören. Das habe er ÖVP-Chef Christian Stocker bereits Anfang der Woche mitgeteilt, so Schallenberg in einer Aussendung.
Den Entschluss nennt der Politiker "wohl überlegt", er sei schon seit Jahresbeginn in ihm gereift. "Für die Menschen in Österreich zu arbeiten und Verantwortung zu tragen, war und ist die größte Ehre meines Lebens. Ich bin unglaublich dankbar für diese Zeit im Dienst der Republik."
Beobachter zeigen sich von dem Schritt alles andere als überrascht. Er könnte auch mit den erneuten "Ampel"-Verhandlungen im Zusammenhang stehen. Zuletzt verdichteten sich die Anzeichen, dass die Neos künftig das prestigeträchtige Außenministerium besetzen könnten – da Schallenberg den Weg frei macht, ist das nun de facto fix.
Schallenberg wurde 2019 im Kabinett Kurz II Außenminister, diese Funktion hatte er seither fast ausnahmslos inne. Unterbrochen wurde diese Ära nur von einer kurzen Phase, in der Michael Linhart Außenminister war (vom 11. Oktober bis zum 6. Dezember 2021). Zudem war er zweimal interimistisch Kanzler. Nach dem Rücktritt von Sebastian Kurz hatte er diese Funktion bereits von 11. Oktober 2021 bis 6. Dezember 2021 bekleidet. Nach dem Rücktritt von Karl Nehammer füllt er diese Funktion nun seit 10. Jänner dieses Jahres erneut bis zur Angelobung einer künftigen Bundesregierung aus.