Politik

Kanzler spricht über "Kurz muss weg"-Rufe im Lokal

Der Schweizerhaus-Besuch anlässlich der Gastro-Öffnung wurde von unschönen Szenen begleitet. Erstmals spricht nun Bundeskanzler Kurz darüber.

Leo Stempfl
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Bundeskanzler Sebastian Kurz über seinen Besuch im Schweizerhaus
Bundeskanzler Sebastian Kurz über seinen Besuch im Schweizerhaus
Heute.at

Bereits um 13 Uhr am Tag der Öffnung, dem 19. Mai, statteten Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Kultur-Staatssekretärin Andrea Mayer dem Schweizerhaus einen Besuch ab. Der Tisch war bedeckt mit sämtlichen Spezialitäten des Hauses, im Voraus kam es allerdings zu einigen Zwischenfällen.

In unmittelbarer Nähe zum Eingang hatten mehrere Gegner der Corona-Maßnahmen Stellung bezogen, skandierten insbesondere "Kurz muss weg". Eine bekannte Rädelsführerin tarnte sich als Journalistin und konnte vom Kanzler beim kurzen Pressestatement sogar eine Frage beantwortet bekommen. Im Gastgarten hatten einschlägig bekannte Rechtsextreme Platz genommen und beteiligten sich an der Stör-Aktion.

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    Kanzler Kurz und weitere Regierungsmitglieder besuchten am Mittwoch das Schweizerhaus im Wiener Prater
    Kanzler Kurz und weitere Regierungsmitglieder besuchten am Mittwoch das Schweizerhaus im Wiener Prater
    Helmut Graf

    Kein Glassturz

    Im Interview mit "Heute" spricht Sebastian Kurz nun erstmals über das turbulente Mittagessen und wie es zu den Störaktionen aus dem rechten Spektrum kommen konnte. "Wir leben in einem freien Land", so der Kanzler. "Da darf man sich als Bundeskanzler frei bewegen, steht nicht unter einem Glassturz."

    "Natürlich gibt es auch das Recht, zu demonstrieren oder eine andere Meinung zu vertreten. Kurz fordert hier einen respektvolleren Umgang, einen gelasseneren Blick auf die Dinge. "Dann würde das der politischen Kultur guttun."

    "Aber natürlich steht es jeder Partei frei, Protestaktionen – auch mit Personen wie Küssel und anderen – zu organisieren."

    Auch privat hat Bundeskanzler Kurz bereits ein Lokal besucht, wie er erzählt. "Ein Essen und ein schnelles Bier danach ist sich Gottseidank schon Mal ausgegangen." Ab 10. Juni, wenn die Gastronomie bis Mitternacht geöffnet haben wird und ein Großteil geimpft ist, wird sich das vermutlich wieder häufiger ausgehen.