Politik
Kassen-Rezept jetzt digital: Apotheken warnen vor Chaos
Ab Juli soll das E-Rezept das Papier-Rezept bei Kassenverschreibungen endgültig ablösen. Die Apotheker-Kammer warnt nun vor einem Chaos.
Künftig wird es Änderungen bei rezeptpflichtigen Medikamenten geben. Mit Juli soll das E-Rezept das Papier-Rezept bei Kassenverschreibungen endgültig ablösen.
So soll "alles lückenlos digital" ablaufen – vom Ausstellen des Rezepts bis zur Einlösung in der Apotheke und der anschließenden Verrechnung. Einlösen kann man das Rezept dann per E-Card mit einem QR-Code in einer App am Smartphone oder einen zwölfstelligen Code, den man vom Arzt bekommt, "Heute" berichtete.
Kammer-Präsident spricht von "Fiasko"
Jetzt steht aber eine Verschiebung im Raum, denn bei Umsetzung der eigentlichen Pläne hätten Staus in den Apotheken gedroht. Der Grund dafür sind fehlende Lesegeräte. Die Apothekerkammer warnt vor einem "Fiasko", wie Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr im APA-Gespräch erklärte.
Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, wies die Kritik der Apothekenkammer scharf zurück. Das System funktioniere laut seinen Angaben.
Zeit drängt
Lehner nannte die Vorwürfe der Apothekenkammer "Panikmache" und "bewusste Falschinformation", die Unsicherheit bei allen Beteiligten erzeuge. Das E-Rezept sei "bereits erfolgreich österreichweit eingeführt" und funktioniere. In der vergangenen Woche seien 1,2 Millionen E-Rezepte ausgestellt worden.
Noch ist die Verschiebung nicht fix. Die Kammer fordert sie bis Jahresende. Die Regierung hat im Nationalrat am Mittwoch eine Novelle des Gesundheitstelematikgesetzes eingebracht. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr, denn laut aktueller Gesetzeslage gilt nur noch das E-Rezept ab 1. Juli.