Niederösterreich

Katastrophen-Hilfe – Abfahrt in die Waldbrand-Hölle

In Frankreich brennt die Atlantikküste, das Land bat die EU um Katastrophen-Hilfe. Über 70 Spezialisten aus NÖ werden in das Inferno entsandt.

Isabella Nittner
12 Spezialfahrzeuge des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes sind am Weg nach Frankreich
12 Spezialfahrzeuge des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes sind am Weg nach Frankreich
Ernst Rindhauser, Michael Bauer - NÖLFK/ SID-Team

Im französischen Bordeaux spielt sich derzeit ein Flammeninferno noch nie dagewesenen Ausmaßes an: 6.000 Hektar Waldfläche brennt. Die französischen Einsatzkräfte können nicht mehr, sind erschöpft, zudem ist mehr Ausrüstung nötig, um dem verheerenden Brand unter Kontrolle zu bringen, allem voran Löschflugzeuge, die aber in Europa Mangelware sind.

10.000 Menschen wurden bereits aus dem Katastrophen-Gebiet evakuiert, mindestens 16 Häuser sind bereits ein Raub der Flammen – mehr dazu hier.

Waldbrand-Experten aus NÖ

Aus diesem Grund bat Präsident Emmanuel Macron nun die Europäische Union um Hilfe. Der so genannte "EU-Mechanismus" soll europäische Kräfte bündeln, Staaten, die von Katastrophen betroffen sind und diese mit eigenen Kräften nicht mehr meistern können, fordern Unterstützung der EU-Länder an. Über die Innenministerien wird die Katastrophenhilfe dann koordiniert.

Als der französische Hilferuf am Donnerstag kam, zögerte der niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner nicht lange, ist die Waldbrand-Bekämpfung doch mittlerweile eines der Steckenpferde der nö. Feuerwehren geworden.

    Landesfeuerwehrkommandant Didi Fahrafellner verabschiedete seine Leute.
    Landesfeuerwehrkommandant Didi Fahrafellner verabschiedete seine Leute.
    Ernst Rindhauser, Michael Bauer - NÖLFK/ SID-Team

    In Portugal ausgebildet

    Seit mehreren Jahren gibt es in NÖ den "Sonderdienst Waldbrand-Bekämpfung" mit eigens in Portugal ausgebildeten Spezialisten. Schon früh wurde hier die Notwendigkeit eigener Experten erkannt – und tatsächlich kommt es auch im von Flüssen, Hügellandschaften und Auen durchzogenen Niederösterreich immer öfter zu Feuer-Ausbrüchen in Wäldern und auf Wiesen – "Heute" berichtete etwa hier, hier und hier.

    27 ehrenamtliche Feuerwehr-Mitglieder machten sich also am Donnerstag um 22 Uhr, nach einer kurzen Lagebesprechung mit Einsatzleiter Sepp Huber (er ist Waldbrand-erprobt, leitete den Katastrophen-Einsatz in Hirschwang an der Rax sowie auch kürzlich den Einsatz am Gruppenübungsplatz Großmittel und den Auslandseinsatz in Nordmazedonien letzten Sommer, Anm.), mit zwölf speziell für Waldbrände angefertigten Pick-Ups auf nach Hostens in Bordeaux, an die Westküste Frankreichs.

    "Mittels Charterfluges vom Flughafen Wien werden weitere 47 Einsatzkräfte in das Einsatzgebiet geflogen."

    30 Stunden Anfahrt

    "Die Anfahrtszeit nach Hostens beträgt voraussichtlich 30 Stunden. Am Freitag folgt ein Fahrzeug mit zwei weiteren Einsatzkräften. Mittels Charterfluges vom Flughafen Wien werden weitere 47 Einsatzkräfte in das Einsatzgebiet geflogen. Der Einsatzschwerpunkt liegt dabei besonders auf der Brandbekämpfung durch Bodeneinheiten, da europaweit aktuell nur wenige bis keine Löschflugzeuge zur Verfügung stehen", heißt es seitens des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich.

    "Das wird einer der herausforderndsten Auslandseinsätze in der Geschichte", betonte Feuerwehr-Chef Didi Fahrafellner bei der Verabschiedung seiner Leute.

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      Mike Wolf
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